Brüssel - Der belgische öffentlich-rechtliche Fernsehsender RTBF hat sich dafür entschuldigt, seine Zuschauer mit einem Bericht über die angebliche Teilung des binationalen Königreichs verstört zu haben. "Von Beginn der Sendung an hätte eine deutlichere Einblendung den Zuschauer warnen sollen, dass es sich um eine Fiktion handelte", erklärte der Verwaltungsrat des Senders in Brüssel nach einer Sondersitzung am Freitagabend. Dieser Hinweis sei nicht klar genug und zu spät erfolgt, weshalb die Zuschauer sich "schockiert und missbraucht" gefühlt hätten. Ein eigener Ausschuss solle nun regeln, wann und wie Journalisten sich an solchen Sendungen beteiligen dürften. Der französischsprachige Sender hatte am Mittwochabend sein Programm zur Hauptsendezeit unterbrochen, um eine Art "Eilmeldung" über den angeblichen Zerfall des seit 1830 unabhängigen Landes zu bringen. Darin hieß es, der niederländischsprachige flämische Landesteil habe sich einseitig für unabhängig erklärt, und das Königspaar Albert II. und Paola habe das Land in Richtung Kongo verlassen. Während der fast zweistündigen Sendung riefen mehr als 2600 Zuschauer bei dem Sender an; die Internetseite von RTBF brach unter dem Ansturm der Nutzer zusammen. Nach eigenen Angaben wollte der Sender mit dem Beitrag die Diskussion über den Zusammenhalt beziehungsweise das Auseinanderdriften der Bevölkerungsteile anheizen. (APA)