Wissenschaft
Mädchen und Computer: Keine harmonische Beziehung
Nicht Ängste sollen dafür jedoch ausschlaggebend sein, sondern - laut einer US-Studie - eine kritischere Grundhaltung.
Hamburg - Mädchen haben einer US-amerikanischen Studie zufolge viel an der heutigen Computer-Kultur
auszusetzen. "Mädchen haben keine Phobie vor Computern, aber sie stehen ihnen kritisch gegenüber", erklärte Sherry
Turkle, Soziologie-Professorin und Mitglied der Educational Foundation Commission der American Association of
University Women (AAUW
) in der Studie.
Computer-Unterricht finden Mädchen in der Regel uninteressant, Computerspiele werden meist als zu langweilig und zu
gewalttätig eingeschätzt, ergab die zweijährige Studie der Organisation. "Statt die Mädchen fit für existierende Computer
zu machen, müsste vielmehr unsere Computer-Kultur für Mädchen attraktiver werden", folgerte Turkle.
... und es setzt sich fort
Der Anteil von Frauen in Computer-Branchen der USA sei mit 20 Prozent derzeit alarmierend gering. Computerkurse
verzeichneten im Schnitt nur 17 Prozent weibliche Teilnehmer. In Informatik-Studiengängen sei zudem der Anteil weiblicher
Studenten deutlich rückläufig: Heute seien weniger als 28 Prozent weiblich, 1984 waren es noch 37 Prozent.
Die AAUW-Studie ist das Ergebnis einer zweijährigen Untersuchung der US-Organisation aus Washington, der insgesamt
14 Wissenschafterinnen, Professorinnen, Journalistinnen und Unternehmerinnen angehören. Die Untersuchung umfasst
einer Online- Umfrage von rund 900 Lehrkräfte und mehr als 70 junge Mädchen. (APA/dpa)