Österreich sei ein hervorragender Industriestandort und es sei "wenig intelligent", Unternehmen wie Lenzing ins Ausland zu verkaufen. Die Größenordnung, die es zu finanzieren gilt, wird auf rund 800 Mio. Euro geschätzt. Dies entspricht in etwa der Hälfte des gegenwärtigen Enterprise Value der Lenzing. An Porr sei er nicht interessiert, weil er nicht ins Baugeschäft wolle, Semperit sei zwar ein hervorragendes Unternehmen, passe aber nicht in seine Strategie, sagte Pierer auf Nachfrage.
Gute Chancen
Der Oberösterreicher, der vergangene Woche die Mehrheit am Mittelstandsfinanzierer UIAG übernommen hatte, sieht für die nächsten Jahre gute Chancen im Kerngeschäft der UIAG - nämlich dem Entwickeln von Unternehmen und dem nachfolgenden Ausstieg über die Börse. "Ein solches Modell ist z.B. eine interessante Alternative für Familienunternehmen, die ein Nachfolgeproblem haben", sagte Pierer. Während die Firmengruppe rund um die Cross langfristige Mehrheiten anstrebe, ist die UIAG für solche Unternehmen "so etwas wie ein Abschnittspartner".
Die Mehrheit an der UIAG will er vorerst behalten - sollte es aber irgendwann zu einer Kapitalerhöhung kommen, könnte er sich aber um ein paar Prozentpunkte verwässern lassen (nach dem Ausstieg von BA-CA und RZB hält Pierer derzeit 55 Prozent an dem Mittelstandsfinanzierer).
Kapitalerhöhung
Eine Kapitalerhöhung könne freilich noch auf sich warten lassen - nach dem Börsegang der Bene verfüge die UIAG über eine Liquidität von 30 Mio. Euro, sagte Pierer. Die UIAG werde ihre Tätigkeit als Mittelstandsfinanzierer weiter verfolgen und weiterhin im Prime Market notiert bleiben. Cross werde ein Pflichtangebot legen, das den gesetzlichen Vorgaben entspreche, sagte Pierer. Für "attraktiv" hält er es aber selbst nicht.