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Meningokokken in mikroskopischer Ansicht

Foto: APA/Pending
Eisenstadt - Ein Kleinkind im Mittelburgenland ist möglicherweise an einer Meningokokkeninfektion erkrankt. Bei dem Mädchen aus Oberloisdorf im Bezirk Oberpullendorf traten für die Krankheit auffällige Symptome auf. Behandelt wird das Kind im Krankenhaus Oberwart, bestätigte das Büro von Gesundheitslandesrat Rezar am Montag einen Bericht des "Kurier".

Dem Mädchen gehe es den Umständen entsprechend gut, so Oberarzt Kubec von der Kinderabteilung des Krankenhauses Oberwart. Es bestehe weiterhin Verdacht auf Meningokokken. Eine genaue Diagnose werde es erst am Mittwoch geben können.

Schließung des Kindergartens und der Volksschule

Als Präventionsmaßnahme hat die Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf die Schließung des Kindergartens und der Volksschule angeordnet, für die Volksschüler im Ort beginnen somit schon die Weihnachtsferien. Für Montagabend wurde eine Informationsveranstaltung für Eltern in der Volksschule angesetzt.

Auslöser für Hirnhautentzündung

Bei Meningokokken handelt es sich um Bakterien, die sich bei vielen Menschen im Nasen-Rachenraum ansiedeln, ohne dass diese erkranken. Diese vorübergehende Besiedlung mit verschiedenen Meningokokken führt zu einer natürlichen Immunität. Keimträger können aber ebenso wie die an einer Meningokokkeninfektion Erkrankten die Erreger weitergeben. Eine Übertragung erfolgt beispielsweise durch Husten, Niesen oder engen Kontakt. Zu den meisten Ansteckungen kommt es während der Erkältungs- und Grippezeit im Winter und Frühjahr.

Eine Meningokokken-Erkrankung verursacht Hirnhautentzündung beziehungsweise Blutvergiftung. Bricht die Erkrankung bei einem Menschen aus, kann sie innerhalb weniger Stunden zum Tod oder zu schweren Folgeschäden führen. Zwei Drittel der Betroffenen sind Babys, Kinder und Jugendliche. Im Krankheitsfall kann - wenn überhaupt - nur Früherkennung und eine sofortige Intensivbehandlung das Leben retten. (APA)