Foto: STANDARD/Heribert Corn

Den STANDARD-Lesern wurde Antonio Fian vor allem durch die literarische Gattung des Dramoletts bekannt. Die knappen und auf den Punkt formulierten Dialoge, in denen der kulturelle und politische Alltag seinen satirisch-humoristischen Ausdruck findet, leben im ständigen Spannungsverhältnis zwischen Literatur und Wirklichkeit.

Antonio Fian spielt mit der ganz alltäglichen Sensationsgier seiner Leser. Brocken um Brocken wirf er ihnen vermeintliche Tatsachen als Köder hin, um sie schließlich in seinen raffiniert ausgelegten Textschlingen zu fangen und völliger Fiktion auszusetzen.

Zuletzt ist von ihm der Roman Das Polykrates-Syndrom (2014) im Droschl-Verlag erschienen. Dramolett-Bände sind Man kann nicht alles wissen (2011) Bohrende Fragen (2007), Alarm (2002) und Was seither geschah (1998).

Der Autor wurde 1956 in Klagenfurt geboren, verbrachte seine Kindheit in Spital an der Drau und lebt seit 1976 in Wien.

1980 erhielt er bereits das Nachwuchsstipendium des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Literatur. 1988 folgte der Förderungspreis der Stadt Wien für Literatur, weiters wurde ihm im Jahr 1990 den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik, 1994 der Hans-Erich-Nossack-Förderpreis für Prosa des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie Köln sowie der Förderpreis zum Lessing-Preis (2004) zugesprochen. (red)

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Ausgewählte Pressestimmen

»Sehr empfehlenswert!« (Die Presse)

»Fian beweist, dass auch in Österreich Satire so ziemlich alles kann (und sich der österr. Biß nicht nur auf Bronner, Qualtinger selig und alle anderen abgedroschenen Wiener erstreckt). Sehr erhellend und vor allem spaßig sind die kurzen Texte. Und natürlich mit spitzer Feder geschrieben, entlarvend und aufs Korn nehmend und Missstände geißelnd und was Satire eben alles so zu sein und zu tun hat. Einfach leiwand!« (Titanic)

»Fians Dramolette sind ein wichtiges Moment der österreichischen Literatur, mehr noch: ein witziger Einspruch wider die Gegenwart, die Fians Ahnherr Kraus bekanntlich als Widerwart bezeichnete.« (Karl-Markus Gauß)

»Fian ist so etwas wie der Manfred Deix der österreichischen Literatur.« (Wiener Zeitung)

»Fian ist in seinen Dramoletten extrem beleidigend, ungerecht, einseitig und gemein, schadenfroh, boshaft und auch bösartig, gewissermaßen alles, was beste Literatur auch sein soll.« (Gustav Ernst)

»Die Texte für seine satirischen Kürzestdramen muss er nicht erst erfinden, die austriakische Kultur- und Politprominenz liefert ihm ausreichend Originalzitate, die sich blendend montieren und in einen neuen szenischen Rahmen setzen lassen. Fians Kunst der Verfremdung ist dabei erhellend und amüsant zugleich.« (NZZ)

»Das ist schwarzer Humor vom Feinsten.« (FAZ)

»Bevor man weiß, wie einem geschieht, hat sich ein gewisser Suchtfaktor eingestellt. In diesen Sketches und Szenen wird die öffentliche Rede auf winzige Dialoge abgekürzt, die Sauce des allgemeinen Palaverns auf den Fond reduziert, das Geschwätz aufs Trockenste eingedampft.« (Konstanze Fliedl)

»Die Dramolette von Antonio Fian gehören zum Witzigsten, was die österreichische Gegenwartsliteratur zu bieten hat.« (Falter)

»Fian ist mittlerweile eine Instanz.« (Literatur und Kritik)