Obwohl es heuer kaum Katastrophen gab, haben wie schon im Jahr zuvor 81 der Prozent der Österreicher für wohltätige Zwecke gespendet. Die größte Unterstützung fanden wieder Hilfsprojekte für Kinder. Das geht aus einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts "market" hervor, deren Ergebnisse am Dienstag veröffentlicht wurden.

Durschnittliche Spendenhähe liegt bei 19,38 Euro

"market" führte im November persönliche Interviews mit 1.000 repräsentativ für die Bevölkerung ab 15 Jahren ausgewählten Personen durch. Dabei zeigte sich, dass 19 Prozent der Österreicher regelmäßig und 62 Prozent nur in bestimmten Fällen spenden. Pro Aktion werden mehrheitlich bis zehn Euro gegeben. Die durchschnittliche Spendenhöhe beträgt 19,38 Euro, damit ist sie im Vergleich zum Vorjahr um acht Cent gestiegen, so das Institut. Jeder zweite Österreicher spendet ein bis drei Mal im Jahr. Der Durchschnitt hilft 2,44 Mal jährlich.

Rechnet man den durchschnittlichen Betrag auf die Bevölkerung hoch, ergibt sich für heuer ein Spendenvolumen von rund 320 Mio. Euro. Es liegt damit um knapp 0,5 Prozent höher als jenes von 2005. Neben finanzieller Unterstützung gewinnen Sach- und Zeitspenden zunehmend an Relevanz: Mehr als sechs von zehn Österreichern spenden Altkleidung, jeder Fünfte Blut. 17 Prozent geben andere Sachwerte wie Handys oder Druckertoner her. Ebenfalls 17 Prozent der Bevölkerung engagieren sich ehrenamtlich.

Drei Viertel wollen helfen

Drei Viertel der Bevölkerung der Spender wollen hilfsbedürftigen Personen helfen. Knapp die Hälfte zeigt sich mit armen und schwachen Menschen stark solidarisch. Ein Drittel wurde durch den Aufruf einer Hilfsorganisation von der Notwendigkeit einer Spende überzeugt. Jeder vierte Österreicher spendet aus innerer Überzeugung, aber auch, weil er es sich leisten kann. Weiters möchten 25 Prozent durch die Hilfe ihr Gewissen beruhigen.

40 Prozent der Österreicher die heuer gespendet haben, ließen ihre Hilfe Kinderprojekten zukommen. Auf den Plätzen folgen Katastrophenhilfe im Inland (27 Prozent), Personen mit Behinderungen, der Welthunger (jeweils 17 Prozent) und Tiere (16 Prozent). Weitere beliebte Spendenziele sind Katastrophenhilfe im Ausland, sozial benachteiligte Personen (je 14 Prozent) sowie Natur- und Umweltschutz und die Bekämpfung von Krankheiten mit jeweils zehn Prozent. (APA)