Schon seit einigen Wochen verfügt der zuständige Staatsanwalt über den umfangreichen Abschlussbericht der Kriminalpolizei, die schweren Vorwürfen nachgegangen war, wonach Hellar wissentlich und wiederholt seine Befugnis missbraucht haben soll, über das Vermögen des Autofahrerclubs zu verfügen. Nun ist auch das Gutachten eines Münchner Grafologen eingetroffen, mit dem unter anderem mittels der Analyse von Kugelschreiberdruckspuren und Papierabnutzung das Alter von Schriftstücken geklärt werden sollte, die Hellar und der damalige ARBÖ-Präsident Herbert Schachter angefertigt haben könnten.
Jahresgehalt von rund 240.000 Euro
Die Anklagebehörde erhoffte sich davon vor allem einen Sachbeweis für die im Raum stehende, womöglich als Befugnismissbrauch anzusehende "sachunangemessene Vertragsgestaltung", die Hellar zuletzt inklusive Sonderzahlungen ein Jahresgehalt von rund 240.000 Euro eingebracht haben soll.
Dem Vernehmen nach dürfte die Expertise kein eindeutiges Ergebnis erbracht haben. Demnach konnte der Gutachter das Alter der Schriftstücke, mit denen Schachter - im Zivilberuf ein angesehener, versierter Rechtsanwalt - einer Anzeige zufolge Hellar angeblich zu dessen "Traumgehalt" verholfen haben soll - nicht eindeutig bestimmen.