Brüssel - Die künftige deutsche EU-Ratspräsidentschaft will nach Angaben von Außenminister Frank-Walter Steinmeier nach den Todesurteilen gegen fünf bulgarische Krankenschwestern und einen palästinensischen Arzt auf Libyen "weiter Druck machen". Die strafrechtlichen Vorwürfe gegen die Verurteilten könnten nach internationalen Gutachten nicht aufrecht erhalten werden, sagte Steinmeier am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Brüssel. Der deutsche Außenminister bezeichnete die Bestätigung des Todesurteils durch ein libysches Berufungsgericht als "schockierende Nachricht". Das Gericht habe entgegen vieler Erwartungen die Todesstrafe bestätigt. Damit verlängere sich das "Martyrium" der Krankenschwestern und des Arztes. Steinmeier forderte eine Lösung, welche "die unhaltbaren Vorwürfe aus dem Weg räumt" und die Verurteilten frei lässt. (APA)