Das mobile Schlaflabor trägt der Patient auf der Brust. Von dort werden Messdaten drahtlos an eine Basisstation übermittelt. Dort werden die Daten automatisch ausgewertet. In verschlüsselter Form gelangen sie dann über einen eigens entwickelten Server zum Terminal des Arztes. Die am Körper des Patienten angebrachten Sensoren liefern den Angaben zufolge Daten über Lage, Atmung, Puls, Herzschlag und die Blutsauerstoffsättigung des Patienten. Diese erlaubten ebenso aussagekräftige Diagnosen wie die Messungen in herkömmlichen Schlaflabors, betonen die Wissenschafter.
Technik
Wie man sich künftig den Weg ins Schlaflabor spart
Neues Diagnosegerät für Menschen mit Schlafstörungen kann auch im eigenen Bett auf der Brust getragen werden
Erlangen - Ein neuartiges Diagnosegerät soll Menschen mit
Schlafstörungen künftig den aufwändigen Gang in ein stationäres
Schlaflabor ersparen. Das "Schlaflabor im Nachtkästchen" könne zu
Hause vom Patienten selbst angelegt werden und lasse ihm volle
Bewegungsfreiheit, erläuterten Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS) am Mittwoch bei der Vorstellung des
Geräts in Erlangen. Bei der Entwicklung der "Schlaf-Home-Monitoring"-
Technik hat das Institut mit zwei Firmen sowie den Kliniken in
Marburg und Nürnberg zusammengearbeitet.
Bisher mussten sich Patienten bei der Diagnose von Schlafstörungen
in ein stationäres Schlaflabor begeben. Dort seien die ganze Nacht
über bis zu 24 verschiedene Parameter aufgezeichnet worden. Die Daten
ermöglichten Rückschlüsse auf die Hintergründe der Erkrankung. Wegen
der aufwendigen Diagnostik sei der Aufenthalt in einem
konventionellen Schlaflabor relativ teuer. Die zahlreichen Messfühler
und Kabel seien für den Patienten außerdem unbequem. Dies könne den
Schlaf beeinträchtigen und damit die Messergebnisse verfälschen,
betonten die Forscher des Fraunhofer Instituts. (APA)