Wien – Der Bankensektor in der Ukraine und in Russland boomt. Vor allem die entstehende Mittelschicht belebt durch Kreditkarten und zunehmend auch durch Hypothekarkredite das Geschäft. Auch das Spar- und Investmentgeschäft nimmt zu.

Zwischen 2000 und 2005 versiebenfachte sich das Kreditvolumen in der Ukraine, wenn auch von einem niedrigen Niveau ausgehend. Die Größe und das weiterhin substanzielle Wachstumspotenzial des ukrainischen Marktes haben in den vergangenen Monaten auch strategische Großinvestoren angezogen. Insgesamt zeichnen die Österreicher für rund zehn Prozent der Bilanzsumme des ukrainischen Bankensektors verantwortlich bzw. für etwas weniger als die Hälfte aller Aktiva in ausländischem Eigentum.

Die drei Größten

Die drei größten ukrainischen Banken sind die Privat Bank, Bank Aval und die Prominvestbank. Die Nummer zwei (Bank Aval) ist im Besitz der Raiffeisen Bank, die bereits 1994 eine Vertretung in der Ukraine eröffnete und 2005 die Bank Aval kaufte. In der Folge kam es zu zahlreichen Übernahmen und Geschäftsausweitungen, die den ausländischen Anteil an im Bankensektor gehaltenen Werten innerhalb eines Jahres von 13 auf 26 Prozent verdoppelten. Zu den neuen Akteuren in der Ukraine zählen unter anderem BNP Paribas, Banca Intesa, Crédit Agricole und OTP. Der Bankenmarkt in Russland hat sich in den vergangenen vier Jahren vervierfacht. Die Raiffeisen Zentralbank und die Bank Austria Creditanstalt haben zusammen einen Marktanteil in Russland von knapp vier Prozent. Die drei größten Banken in Russland sind die Sberbank, VTB Promstroibank und die Gasprombank. An achter Stelle folt die Impexbank, die einen Marktanteil von rund zwei Prozent hat und der Raiffeisen International gehört. An neunter Stelle mit ebenfalls rund zwei Prozent Marktanteil rangiert die International Moscow Bank (IMB), die sich im mehrheitlichen Besitz der BA-CA befindet. (bpf, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.12.2006)