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Singapur - Die Fluggesellschaft Singapore Airlines hat neun zusätzliche Super-Airbus A380 bestellt. Singapore Airlines und Airbus unterzeichneten am Mittwoch in Singapur eine entsprechende Vereinbarung. Zusätzlich einigten sich die beiden Firmen auf sechs Optionen für den A380. Angesichts der massiven Lieferverzögerungen beim A380 dürfte Singapore Airlines einen deutlichen Rabatt für die nach Listenpreis 2,7 Mrd. Dollar (2,04 Mrd. Euro) schwere Order ausgehandelt haben.

Singapore Airlines wird den A380 als erste Fluggesellschaft in den Dienst stellen und hatte ursprünglich mit dem Einsatz bereits Ende diesen Jahres gerechnet. Nun wird es wegen der Verzögerungen bei der Produktion des weltgrößten Passagierflugzeugs Ende 2007. Um die Verschiebungen kompensieren und die nötige Kapazität sicher stellen zu können, wird die Fluggesellschaft 19 Maschinen des Typs A330-300 von Airbus mieten. Für seine Regionaltochter Silkair bestellte Singapore Airlines für 1,33 Mrd. Dollar zudem 20 Flugzeuge des Typs A320.

"Wir bedauern die Verzögerungen sehr und wir tun unser bestes für Singapore Airlines und unsere angesehenen Kunden", sagte Gallois, der zugleich Co-Chef des Airbus-Mutterkonzerns EADS ist, bei der Unterzeichnungszeremonie. Singapore Airlines gehörte zu den Fluggesellschaften, die von Airbus wegen der Lieferschwierigkeiten Schadensersatz verlangt hatten. Bei "Themen, die die Verzögerungen betreffen" hätten sich die Fluglinie und Airbus geeinigt, teilte Singapore Airlines mit.

Ankündigung im Juli

Singapore Airlines hat bislang zehn A380 bestellt und gab im Juli Pläne bekannt, neun weitere in Auftrag geben zu wollen. Damals kündigte die Gesellschaft auch an, 20 Maschinen des neuen Airbus A350 XWB - ein mittelgroßes Flugzeug für die Langstrecke - zu bestellen und war damit erster Kunde des komplett überarbeiteten Modells. Airbus musste das Flugzeug überarbeiten, da es bei den Kunden nicht auf Resonanz stieß. Singapore-Airlines-Chef Chew Choon Seng äußerte sich am Mittwoch optimistisch, dass es zu einem Abschluss des Geschäfts kommen werde. Airbus-Verkaufschef John Leahy rechnet mit einer Entscheidung bis Mitte Januar.

Über die Bestellung von weiteren A380 will Thai Airways International nachdenken, sollte eine Einigung wegen der Lieferverzögerungen der sechs von Thai Airways bestellten A380 zu Stande kommen. Sollten die Gespräche über Schadensersatz scheitern, würde die Gesellschaft den A380 abbestellen, hieß es am Mittwoch. Bisher hat mit FedEx nur ein Kunde den A380 wegen der Lieferschwierigkeiten abbestellt. Ohne die FedEx-Bestellung von zehn A380-Frachtmaschinen hat Airbus 149 Orders für den A380.

Unterdessen konnte Airbus mit Israir die erste israelische Fluggesellschaft für sich gewinnen. Israir bestellte für 150 Millionen Dollar zwei A320. Israelische Fluggesellschaft fliegen bislang hauptsächlich mit Maschinen des US-Konkurrenten Boeing. (APA/Reuters)