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Harald Berger wurde am Mittwoch unter Eismassen begraben.

Foto: EPA PHOTO KEYSTONE/OLIVIER MAIRE

Salzburg – Die internationale Alpinistenszene trauert um einen ihrer ganz Großen: Der dreifache Eiskletterweltmeister Harald Berger ist Mittwochnachmittag beim Training tödlich verunglückt. Der Salzburger Profisportler wurde von 2003 bis 2005 dreimal in Serie Weltmeister. Neben seinen Erfolgen im Wettkampfsport machte sich der 34-Jährige auch als alpiner Sportkletterer einen Namen. Der in Linz geborene Sportwissenschafter kletterte zahlreiche Routen im oberen zehnten Grad und gehörte auch im Fels zur internationalen Elite.

Das Unglück ereignete sich auf rund 850 Meter Seehöhe bei der sogenannten Eiskapelle in Hintersee (Flachgau). Hier bilden am Wandfuß des Wieserhörndls zahlreiche Lawinenstriche einen gewaltigen Kegel. Dieser schmilzt auch im Sommer nie ganz ab und wird mit von Wind und Wasser geformten Höhlen und Spalten zu einem gletscherähnlichen Eiswulst. Das Gelände in Stadtnähe eignet sich hervorragend für das Eisklettertraining. Berger selbst dürfte mit einem einzigen Hieb seines Eisbeils jenen Initialriss ausgelöst haben, durch den sich gewaltige Eismassen lösten. Er wurde unter zirka 150 Tonnen Eis begraben und sofort getötet. Seine zwei Begleiter überstanden den Einsturz der "Eiskapelle" nahezu unverletzt.

Tragisches Detail: Bergers Lebensgefährtin wurde nur wenige Stunden nach dem tödlichen Unfall Mutter einer Tochter. (Thomas Neuhold, DER STANDARD – Printausgabe, 22. Dezember 2006)