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Wolfgang Ruttenstorfer will die Öl- und Gasfördermenge bis 2010 von 320.000 auf 500.000 Fass täglich steigern.

Foto: Reuters
Wien - Der Ölpreis müsste auf Grund der Fundamentaldaten mittelfristig tendenziell sinken, sagte OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer am Donnerstag und verwies dazu auf die in den kommenden Jahren wachsende Förderung. Die Prognosen würden darauf hindeuten, dass die Ölförderung von heute 84 bis 85 Millionen Fass am Tag bis 2010 auf etwa 100 Barrel täglich steigt, und damit stärker als der Verbrauch zulegen dürfte. Diese höhere Reservekapazität müsste zu einer Entspannung am Markt und einem Rückgang der Preise führen.

Erdgas wichtiger

Die OMV setzt künftig verstärkt auf den beim Verbrauch in Europa am schnellsten wachsenden Primärenergieträger Erdgas. Deshalb könnte bei hoher Nachfrage und entsprechenden Abnahmeverträgen die Kapazität der Nabucco-Gasleitung nochmals gesteigert werden, zudem hofft man auf weitere Gas-Explorationserfolge und will den Gashandel nennenswert erhöhen, betonte der neue OMV-Gasvorstand Werner Auli.

Schon in wenigen Jahren könnte die OMV mit 80 Milliarden m3 die beinahe zehnfache jährliche Inlandsverbrauchsmenge über Österreich nach Westeuropa transportieren. Dies erfordert auch mehr heimische Leitungskapazität.

Baumgarten als Gasbörse

Der Gas-Hub Baumgarten in NÖ, schon jetzt einer der drei wichtigsten Gas-Drehscheiben in Europa, könnte bis 2010 zur Gasbörse werden. In dem für die OMV relevanten Gasmarkt in Europa dürfte die gesamte Verbrauchsmenge von 2005 bis 2011 um 29 Prozent von 181 auf 233 Milliarden m3 im Jahr klettern. Die OMV möchte ihren Gasabsatz bis 2010 von derzeit 14 auf 20 Milliarden m3 im Jahr erhöhen.

Besonders stark wachse die Wirtschaft derzeit in der Türkei mit über sieben Prozent jährlichem Wachstumsplus, "das ist nicht mehr weit weg von China und Indien", so Ruttenstorfer. Die OMV ist in der Türkei zu einem Drittel am führenden Tankstellenbetreiber Petrol Ofisi mit rund 3500 Tankstellen beteiligt. Selbst hält die OMV bei 2500 Tankstellen. (APA, cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.12.2006)