Wien – Die Raiffeisen Capital Management (RCM) blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Trotz der nicht leichten Rahmenbedingungen (Zinserhöhungen und Korrektur an den Aktienmärkten) werde das verwaltete Vermögen 2006 bis Jahresende um 15 Prozent auf rund 43 Mrd. Euro steigen, sagt Mathias Bauer, Vorsitzender der Geschäftsführung. Nach dem Rekordjahr 2005 sei damit heuer das bisher zweitbeste Wachstum erzielt worden. Von den 43 Mrd. Euro liegen 40 Mrd. in eigenen Raiffeisen-Fonds, drei Mrd. Euro werden für Dritte verwaltet. Wachstumstreiber seien heuer strukturierte Produkte gewesen. Der Trend zu wertgesicherten Produkten, insbesondere zu den 2Absolut-Return"-Konzepten, sei zu Lasten der klassischen Fondskonzepte gegangen. Zwei Drittel des Neugeschäftes stammten von Kunden außerhalb Österreichs.

Internationaler Player

Bis 2015 soll ein Gesamtvolumen von 100 Mrd. Euro erreicht werden, davon sollen 40 Prozent von internationalen Kunden stammen. Die RCM werde bis dahin ein "großer, aber eigenständiger internationaler Player sein, der in Europa zu den besten gehören wird", sagt Bauer. Erreicht werden soll das durch die Fokussierung auf Kernkompetenzen und Kernmärkte. 2Die Nachfrage nach unseren Produkten wird immer breiter und konzentriert sich nicht mehr nur auf das Themen Osteuropa", meinte Bauer. Im Auslandsgeschäft konnte der Absatz 2006 um zwei Mrd. Euro bzw. mehr als 60 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro gesteigert werden.

Unter Druck

Die Aktienmärkte seien zwar noch nicht überteuert, Aktien dürften 2007 aber unter Druck kommen. "Wir sind auf der Hut", sagt RCM Chief Investment Officer Klaus Glaser. Er warnt davor, dass die Investoren-Erwartungen für 2007 zu hoch gegriffen sein könnten. Negative Gewinnrevisionen könnten den Markt unvorbereitet treffen. Der österreichische Aktienmarkt sollte sich generell etwas besser als der europäische Markt entwickeln, den Glaser dem US-Aktienmarkt vorzieht. "Zehn Prozent sind im ATX machbar", prognostiziert er. (bpf, APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.12.2006)