Wien - Das von SPÖ und ÖVP paktierte Rauchverbot in der Gastronomie liefert dem BZÖ einen Anlass, eine laut Website "überparteiliche und unabhängige Initiative gegen eine Verbotspolitik" zu lancieren.

Die Bürgerinitiative, die im BZÖ-Büro angesiedelt ist und von Parteichef Peter Westenthaler angeführt wird, will Unterschriftenlisten in allen Lokalen auslegen, um gegen die geplante Verbannung der Raucher in eigene Raucherzimmer zu protestieren.

Dass nur eine solche Trennung eines generell verordneten Nichtraucherbereichs von einem optional einrichtbaren, räumlich zu trennenden Raucherbereich vorgesehen ist, hält sich Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat zugute: "Die SPÖ war für ein komplettes Rauchverbot - aber ich denke, dass wir eine gute Lösung finden. Wir wollen ja keine kleinen Unternehmer schädigen." Dennoch sind die in Österreich geplanten Maßnahmen radikaler als jene, die zu Monatsbeginn in Deutschland diskutiert wurden - und schließlich abgeblasen wurden. Dort sollte zumindest das Rauchen an der Theke erlaubt bleiben - in Österreich müsste die Bar schon in einem von der sonstigen Gastronomie abgetrennten Raum verlegt werden, verlangt die Ministerin.

Rauch-Kallat kündigte noch Gespräche mit der Gastronomie an - im Standard-Gespräch kündigte sie aber einen Gesetzesbeschluss für das Jahr 2007 an, ewig werde man das nicht diskutieren.

Die Ärztekammer hat das geplante Rauchverbot begrüßt, auch SPÖ-Verhandlerin Landeshauptfrau Gabi Burgstaller sprach von "gesunden Aussichten". (Conrad Seidl, DER STANDARD - Printausgabe, 22. Dezember 2006)