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Von der Polizeistation Jameat blieben nur Trümmer.

Foto: AP /British Army, Russ Nolan

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Auch dieses Geschäft wurde beim Großeinsatz der britischen Armee am Weihnachtstag beschädigt.

Foto: AP /Nabil al-Jurani
Bagdad - Nach Berichten über geplante Hinrichtungen haben britische Soldaten in der Nacht zum Montag eine Polizeistation in der südirakischen Stadt Basra gestürmt. Man habe geheimdienstliche Hinweise erhalten, dass Polizisten die einsitzenden Untersuchungshäftlinge hinrichten wollten, erklärte ein Sprecher.

Das Hauptquartier der irakischen Sondereinheit SCU "gibt es nicht mehr", sagte der Sprecher des britischen Kontingents im Irak, Major Charles Burbridge. Im Zusammenhang mit der Zerstörung des SCU-Hauptquartiers wurden nach Angaben des Militärsprechers sieben bewaffnete Iraker getötet.

Folterspuren

Die 76 Häftlinge in Basra wurden auf eine andere Wache verlegt. Anschließend wurde die Polizeistation in die Luft gesprengt. Einige der Gefangenen wiesen nach Militärangaben Spuren von Folterungen auf, darunter gebrochene Gelenke und Schusswunden.

Britischen Angaben zufolge wurden bereits am vergangenen Freitag sieben Offiziere dieser Polizeiwache festgenommen, denen zum Teil Verbindungen zu kriminellen Milizen nachgesagt werden. Irakischen Quellen zufolge stehen sie unter anderem im Verdacht, in den gewaltsamen Tod von Dolmetschern für die britischen Streitkräfte im Irak verwickelt zu sein.

Die Polizei in Basra soll von schiitischen Milizionären unterwandert sein. Diesen geht es nach britischen Angaben allerdings weniger um die Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen irakischen Volksgruppen, sondern fast ausschließlich um kriminelle Machenschaften mit dem Ziel der Bereicherung. Großbritannien hat rund 7.000 Soldaten im Irak stationiert, die meisten davon in Umkreis von Basra. (red/APA/AP)