Tripolis - Nach monatelangen Kämpfen im Osten des Tschad haben sich der Präsident des zentralafrikanischen Landes und einer der Rebellenführer auf ein Friedensabkommen geeinigt. Staatschef Idriss Deby und Rebellenchef Mahamat Nour Abdelkerim unterzeichneten die unter Vermittlung Libyens zu Stande gekommene Vereinbarung am Sonntagabend in Tripolis. Nach Regierungsangaben verpflichten sich beide Seiten, alle Kampfhandlungen sowie die öffentlichen Kampagnen gegeneinander einzustellen.

Auch ein Gefangenenaustausch sei vereinbart worden. Deby und Nour betonten, der Vertrag sei ein wichtiger Schritt zur Befriedung des Landes. Der Rebellenchef rief auch die anderen Gruppen auf, sich der Vereinbarung anzuschließen. Diese kündigten allerdings an, ihren Kampf weiterführen zu wollen.

Vorwürfe an Sudan

Verschiedene Gruppen von Aufständischen kämpfen seit einiger Zeit vorrangig im Osten des Tschad mit dem erklärten Ziel, Deby stürzen zu wollen. Der Präsident wirft dem benachbarten Sudan vor, die Kämpfer zu unterstützen und sogar mit Waffen auszustatten. Zudem würden sich sudanesische Milizen in den Konflikt einmischen. Die Regierung in Khartum weist dies allerdings zurück. Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen sind bereits dutzende Menschen getötet worden. Die Vereinten Nationen warnten zuletzt vor einer Verschlimmerung der Lage gerade für die Zivilbevölkerung. (APA/Reuters, 26.12.2006)