UEFA- und Super-Cup-Sieger
Der krasse Außenseiter, vor sechs Jahren noch in der zweiten Liga, gewann in diesem Jahr den UEFA-Cup (4:0 im Finale gegen Middlesbrough) und den europäischen Supercup (3:0 gegen FC Barcelona). In der Primera Division rangieren die Andalusier an der Spitze - noch vor Barca und Real Madrid. "Der FC Sevilla ist ein heißer Anwärter auf den Gewinn der Meisterschaft", meint auch Spaniens größte Zeitung "El Pais".
Auf die Frage, ob sein Klub im spanischen Fußball nun hinter Barcelona und Real zur Nummer drei aufgestiegen sei, antwortet Del Nido: "Was heißt Nummer drei? Wir sind weltweit die Nummer eins." Diese Behauptung ist nicht einmal aus der Luft gegriffen, denn der Internationale Verband für Fußball-Historie und -Statistik (IFFHS) führt den FC Sevilla als den besten Verein des Jahres 2006.
Schnelles Direktspiel
Großen Anteil daran hat Trainer Juande Ramos. Er repräsentiert mit seiner zurückhaltenden Art das Gegenteil seines Präsidenten. "Wir haben eine gute Mannschaft, gehören aber nicht zur obersten Spitze", sagt er bescheiden. Der Coach, der bisher nur Abstiegskandidaten wie Rayo Vallecano oder Malaga trainiert hatte, führte beim Ex-Klub von Toni Polster schnelles und zielstrebiges Direktspiel ein.
Eine Stütze des Teams ist Daniel Alves, der zu den besten Rechtsverteidigern der Welt gezählt wird. Der flinke und torgefährliche Brasilianer ist auf dem Platz fast überall zu finden. Kein Spieler in Spanien hat so viele Ballkontakte wie er. Voll eingeschlagen hat auch der Däne Christian Poulsen, der im Sommer von Schalke 04 gekommen war. Als Glücksgriff entpuppte sich auch die Verpflichtung von Frederik Kanoute aus Mali, der in Spanien mit 14 Treffern noch vor Ronaldinho (12) die Torjägerliste anführt.
Präsident und Glückspilz?