Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP/Bimmer
Berlin - Der deutsche Lastwagenbauer MAN will weder die Frist seines Übernahmeangebots für den schwedischen Konkurrenten Scania verlängern noch das Angebot erhöhen. "Entweder nehmen dann die Aktionäre das Angebot an, oder sie lassen es", sagte der MAN-Vorstandsvorsitzende Hakan Samuelsson der "Welt am Sonntag" (WamS). Auch eine Erhöhung des bis 31. Jänner laufenden Angebots in Höhe von 10,3 Mrd. Euro "ist im Moment" nicht geplant. "Wir sind bereits im Grenzbereich dessen, was gegenüber unseren Aktionären vertretbar ist. Die Bewertung ist mit einem Aufschlag von knapp 50 Prozent auf den Scania-Aktienkurs vor dem Angebot sehr fair".

MAN hatte Mitte September angekündigt, Scania übernehmen zu wollen. Während Scanias größter Aktionär, der VW-Konzern, die Pläne von MAN unterstützt, lehnen Scania und der zweite Großaktionär, die Beteiligungsgesellschaft Investor, die zur schwedischen Industriellenfamilie Wallenberg gehört, die Übernahme ab. Die EU-Kommission hat unterdessen den möglichen Zusammenschluss der beiden Lastwagenbauer ohne Auflagen genehmigt.

Samuelsson rechnet nicht damit, dass Scania den Spieß umdrehen und ein Gegenangebot zur Übernahme von MAN machen wird. "Der richtige Zeitpunkt ist aus meiner Sicht vorbei", sagte er. "Sie können als Scania den Investoren nicht zunächst sagen, dass dieser Zusammenschluss strategisch nicht sinnvoll ist. Und dann, wenn Sie merken, dass Ihnen niemand dieses Argument abnimmt, sagen Sie plötzlich: Ja, es ist sinnvoll, aber nur, wenn wir das Sagen haben", meinte Samuelsson. MAN habe die Initiative ergriffen und das Konzept vorgelegt. (APA/dpa)