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Anstürme dieser Art wie in der Frankfurter U-Bahn sollen in Wien ausbleiben.

Foto; AP/Michael Probst
Wien - Ein neues Steuerungssystem soll mehr Sicherheit auf U-Bahnsteige bringen. Das von Arsenal Research entwickelte System soll vor allem bei Massenanstürmen auf die Stationen bewähren. So wird die geplante U2-Station beim Ernst Happel-Stadion in Wien-Leopoldstadt damit ausgerüstet. Ein Simulationsbetrieb an einer U4-Station verlief nach Angaben der Forscher erfolgreich.

Das Innovative an der Sache: Der Computer weiß, wie viele Leute in eine ankommende U-Bahn in etwa passen werden und lässt erst gar nicht mehr auf den Bahnsteig. "So ist im Falle von großem Verkehrsaufkommen, wie etwa nach Konzerten, wesentlich mehr Sicherheit in den sensiblen Bereichen am Bahnsteig gewährleistet, ohne dass die Wartezeiten mehrbar länger werden", erklärte Katja Schechtner, Geschäftsfeldleiterin Human Centered Mobility Technologies am Arsenal gegenüber der APA.

Fahrgäste gezählt

So muss das System auch schon in den beiden Haltestellen vor und nach der betreffenden Station mit dem Sammeln von Daten anfangen. Konkret werden die ankommenden U-Bahnen gewogen und daraus auf Fahrgastzahlen bzw. freie Plätze geschlossen. Die Station am Stadion ist dann mit Sensoren zur Zählung der Fahrgäste ausgestattet. Das Kernstück aber sind bewegliche Türen. Diese können von drei Gehspuren auf eine verengt, oder ganz geschlossen werden. Um auch vor den eigentlichen Zugangstüren kein allzu großes Gedränge aufkommen zu lassen ist ein Stauraum und davor so genannte Vereinzler - schlangenförmig angeordnete Geländer - angebracht.

"Derzeit befinden sich in Stoßzeiten bis zu 1.600 Leute auf einem Bahnsteig, das kann sehr gefährlich werden, vor allem wenn auch noch Alkohol im Spiel ist", sagte Schechtner. Nach dem gesteuerten System sind - je nach Vorbelegung des Zuges - maximal 800 Personen am Bahnsteig. Trotz des deutlich verminderten Drucks der Menschenmassen ergibt sich nur eine minimale Verzögerung beim Abtransport der ganzen Menge. (APA)