Frankfurt - Der börsenotierte Luxemburger Logistikdienstleister Thiel hat seine unprofitable Tochter Lippe Logistik in die Insolvenz geschickt. Thiel Logistik sei nicht mehr bereit gewesen, die jahrelangen Verluste des Möbellogistikers weiter zu finanzieren, sagte eine Konzernsprecherin am Mittwoch.

Die im nordrhein-westfälischen Lemgo ansässige Tochter habe den Konzern in den ersten neuen Monaten mit einem operativen Verlust (Ebit) von fast fünf Mio. Euro belastet. Die im Kleinwerteindex SDax gelistete Thiel Logistik schrieb in diesem Zeitraum einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von 25,5 Mio. Euro.

Lippe Logistik

Lippe Logistik erwirtschaftete mit 177 Mitarbeitern zuletzt einen Jahresumsatz von 13 Mio. Euro. Der Konzernumsatz von Thiel belief sich im vergangenen Jahr auf 1,8 Mrd. Euro. Thiel ist mittelbar zu 74,9 Prozent an dem Lemgoer Unternehmen beteiligt.

Der Konzern war im November von dem Ziel abgerückt, seinen Jahresumsatz um fünf Prozent zu steigern. Finanzchef Antonius Wagner hatte statt dessen ein "moderates Umsatzwachstum" angekündigt. Wagner hatte zudem auf Gefahren für das Jahresergebnis durch mögliche außerplanmäßige Abschreibungen und Restrukturierungskosten im Möbel-Transport hingewiesen. Gleichwohl hielt der Finanzchef an der Erwartung fest, das Vorjahres-Ebit von 27,3 Mio. Euro leicht zu übertreffen.

Die Thiel-Aktie notierte 0,4 Prozent schwächer bei 2,80 Euro. (APA/Reuters)