Mitte Dezember waren nach EZB-Angaben Euro-Scheine im Wert von 614 Mrd. Euro weltweit im Umlauf. Dem standen zeitgleich Dollar-Scheine im Wert von umgerechnet 590 Mrd. Euro (776 Mrd. Dollar) gegenüber, wie aus der Internet-Seite der US-Notenbank Federal Reserve hervorgeht.
Die EZB wollte diese Entwicklung nicht kommentieren. Die Notenbank, die über die Versorgung der Wirtschaft mit Euro wacht, betont stets ihre neutrale Position zur internationalen Rolle der europäischen Gemeinschaftswährung und will den Gebrauch weder fördern noch behindern. Experten sehen in den nackten Zahlen aber eine Verzerrung zu Gunsten des Euro.
Bargeld in Europa populär
"In Europa ist Bargeld sehr populär, während man in den USA schon den Zeitungskauf mit Kreditkarte bezahlt und gar keine Scheine mehr in der Geldbörse hat", sagt Volkswirt Christoph Balz von der Commerzbank. Deshalb sei in den USA viel weniger Bargeld im Umlauf.
Obwohl der Euro im Bargeldverkehr aufholt, bleibt der Dollar nach Expertenansicht unangefochten die Weltleitwährung. Bei der Wirtschaftskraft liegen die USA weiter vor Europa, und der US- Finanzmarkt ist sehr viel größer als der im Euro-Raum. Auch als Anlagewährung steht der Dollar immer noch mit großem Abstand an erster Stelle.