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Wien - Viereinhalb Jahre nach der Übernahme der österreichischen Modekette Schöps zieht sich nun der italienische Industrielle Piofrancesco Borghetti wieder zurück. Seine Düsseldorfer Marbert Holding gibt alle Anteile an der Wiener Zwischengesellschaft Fashion Holding und damit 87,1 Prozent der Stimmrechte an der angeschlagenen Schöps AG mit sofortiger Wirkung ab, schreibt das "Wirtschaftslbatt" (Montagausgabe).

Verkauft wird an die Private Holdings of Investments (PHI) mit Sitz in Luxemburg. Auf die neuen Mehrheitseigentümer werden demnach auch die Forderungen der Marbert gegenüber Fashion in Höhe von knapp 32 Mio. Euro abgewälzt.

Überraschend

Für die 850 Schöps-Mitarbeiter kommt der Eigentümerwechsel offenbar völlig überraschend. "Davon habe ich noch nichts gehört", sagte Betriebsrat Manfred Zauner zum "WirtschaftsBlatt". Und weiter: "Wir sind schon einmal verkauft werden. Es wird sich dadurch hoffentlich nicht viel ändern. Der Markt ist schon schwierig genug."

In der rund vier Mrd. Euro schweren Textilhandelsbranche spielt Schöps eine immer kleinere Rolle. Die Erlöse des Unternehmens sanken seit dem Einstieg Borghettis von knapp 108 auf 76 Mio. Eruo, heißt es in dem Bericht. Allein 2003 und 2004 wurden demnach Jahresverluste von 3,7 bzw. 3,8 Mio. Euro eingefahren. Neuere Zahlen liegen nicht vor. Lediglich die Marbert Holding, die nach Verkäufen von Beteiligungen im Wesentlichen aus Schöps besteht, gibt Einblick in ihre Finanzen: Im ersten Halbjahr 2006 wurde ein Konzernergebnis von minus 3,1 Millionen Euro erzielt. Der Umsatz im Textilbereich sank dem Artikel zu Folge weiter. (APA)