Merkmale gehen verloren
Wissenschaftern zufolge war es das größte derartige Ereignis in Kanada in den vergangenen 30 Jahren. "Wir verlieren bemerkenswerte Merkmale des kanadischen Nordens, die es dort seit tausenden Jahren gibt", erklärte der Arktis-Experte Warwick Vincent von der Laval-Universität in der Stadt Quebec am Donnerstag. Das Ayles-Eisschelf war eines von sechs, die es in der kanadischen Arktis noch gibt. Sie bestehen aus bis zu 3.000 Jahre altem Eis und schwimmen im Meer, sind aber mit dem Festland verbunden. Vincent verwies darauf, dass das verbliebene Schelfeis inzwischen 90 Prozent kleiner ist als zur Zeit seiner Entdeckung 1906.
Alarmierend
Die Auswertung von Satellitenfotos und seismischer Daten ergab, dass das Eismassiv am 13. August 2005 abbrach. "Uns hat überrascht, wie schnell das geschah", sagte Luke Copland von der Universität von Ottawa. "Das ist ziemlich alarmierend." Noch vor zehn Jahren habe man angenommen, dass der Klimawandel das Eis langsam abschmelzen lasse. Tatsächlich habe sich das Eis aber "plötzlich, innerhalb einer Stunde" gelöst.