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Körperliche Aktivität senkt bei aktiven Raucherinnen das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.
Foto: AP/Winfried Rothermel
Philadelphia - Hinlänglich bekannt ist, dass Rauchen ungesund ist. Nun zeigt eine neue Studie, dass Sport das Risiko von Raucherinnen für Lungenkrebs senkt. In der Untersuchung an älteren Frauen hatten körperlich aktive Raucherinnen eine um 35 Prozent geringere Erkrankungswahrscheinlichkeit als diejenigen Raucherinnen, die sich wenig bewegten.

Dennoch betonen Expertinnen und Experten, dass die Reduzierung im Vergleich zu dem exzessiv erhöhten Risiko des Rauchens kaum ins Gewicht fällt. Untersuchungsleiterin Kathryn Schmitz von der Universität von Pennsylvania stellte vorbeugend klar, dass Sport Frauen keine Entschuldigung dafür bieten sollte, weiterhin zu rauchen. "Das Beste, was Raucherinnen tun können, um ihr Lungenkrebs-Risiko zu verringern, ist mit dem Rauchen aufzuhören", konstatiert die Epidemiologin. Wer den Tabakkonsum einstellt, hat laut Schmitz ein etwa zehn Mal geringeres Risiko, einen Lungentumor zu entwickeln, als Raucherinnen, die weiterhin ihrem Laster frönen.

Langzeitstudie

Die Langzeitstudie untersuchte mehr als 36.000 ältere Frauen zwischen den Jahren 1986 und Ende 2002. Die Frauen machten regelmäßig Angaben zu Gesundheit, Bewegung und Tabakkonsum. Bis Ende 2002 erkrankten 777 Teilnehmerinnen an Lungenkrebs: 125 davon waren Nichtraucherinnen, 177 ehemalige Raucherinnen und 475 Raucherinnen.

Die Analyse der Daten zeigt, dass mit 324 Frauen die überwiegende Mehrzahl der erkrankten Raucherinnen körperlich nicht aktiv war. Von den aktiven Raucherinnen erkrankten nur 151 Frauen. Auch bei den Ex-Raucherinnen senkte Sport das Erkrankungsrisiko. Und bei den aktiven Frauen nahm die Gefährdung zudem mit zunehmender Aktivität ab.

Erklärungsansätze

Der Grund für diese Schutzwirkung von Sport ist bisher unbekannt. Studien zu dem Thema kamen in der Vergangenheit zu unterschiedlichen Resultaten. Vielleicht reduziert die verbesserte Lungenfunktion sowohl die Konzentration krebserregender Teilchen als auch das Maß, in dem diese in der Lunge abgelagert werden. Möglicherweise sensibilisiert die körperliche Aktivität aber auch Raucherinnen für die Gefahren des Tabaks und führt so dazu, dass die Betroffenen weniger rauchen. (APA/AP/red)