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Foto: APA/AP/Prevost
Lissabon - Während die Teilnehmer friedlich unter dem Christbaum saßen und das Weihnachtsfest mit ihren Freunden und Familien feierten, herrschte beim Veranstalter der Rallye Lissabon - Dakar Alarmstufe Rot: Der französische Geheimdienst setzte zuerst Regierungsstellen in Frankreich und dann die Organisatoren davon in Kenntnis, dass radikale Milizen Pläne zu einer "Störung" der 29. Auflage der Dakar-Rallye (6. bis 21. Jänner 2007) hegen.

In Zusammenarbeit mit dem französischen Außenministerium und dem Außenministerium der Republik Mali teilten die Veranstalter mit, dass davon die Etappen zehn und elf betroffen seien und nicht in der geplanten Form stattfinden werden. Ursprünglich war vorgesehen, von 16. auf 17. Jänner nach langer Absenz wieder in Timbuktu Station zu machen, dazu wird es nun aber nicht kommen.

Sicherheit nicht gewährleistet"

"Die Sicherheit der Teilnehmer wäre auf dieser Strecke nicht gewährleistet", lautete die Auskunft der Veranstalter. Stattdessen bestreiten die Teilnehmer jetzt am 16. Jänner ein 376 Kilometer langes Teilstück in Form einer Schleife rund um den Ort Nema. Am Tag darauf gibt es eine Pause am Vormittag und eine Verbindungsetappe über 280 Kilometer nach Ayoun-el-Atrous, von wo aus am 18. Jänner planmäßig nach Kayes gestartet wird.

Von dieser Streckenänderung ist natürlich auch Gauloises-Pilot Raphael Sperrer betroffen. "Im ersten Moment hab' ich mich schon ziemlich erschreckt", gestand der Oberösterreicher. "Aber etwas genauer betrachtet ist die ganze Sache nicht so schlimm. Außerdem zeigt die Reaktion des Veranstalters deutlich, dass die Sicherheit der Teilnehmer oberste Priorität hat, das ist ein sehr wichtiges und positives Signal!"

"Das Tempo dürfte höher werden"

Dennoch sah der Buggy-Pilot die Änderungen auch von einer anderen Seite: "Es ist natürlich schade, dass man auf Grund solcher Dinge die ursprüngliche Route ändern muss. Leider gibt es immer wieder Leute, die so eine Veranstaltung dazu nutzen wollen, um sich eine Plattform zu schaffen. Der französische Geheimdienst wird sich bestimmt etwas gedacht haben, wenn er diese Warnung ausspricht."

Zu den geänderten Tagesetappen selbst kann der sechsfache österreichische Rallye-Staatsmeister klarerweise noch nicht viel sagen: "Diese Informationen sind für uns alle sehr neu, ich muss das erst mit dem Team und meinem Co-Piloten Sylvain Poncet besprechen. Aber eines ist sicher: Die Rallye wird dadurch um keinen Deut leichter werden, eher im Gegenteil: Wenn wir eine Schleife fahren, dürfte das Tempo sogar höher werden als auf der eigentlich geplanten Etappe." (APA)