Die Maschinensteuerung erfolgt via Handy.

Foto: Sufag
Kennelbach - Seit Frau Holle ihre Produktion zurückgeschraubt hat, machen Männer Schnee. Weltmarktführer bei Propeller-Schneeerzeugung ist die Sufag Snownet Group in Kennelbach (Bezirk Bregenz). 1963 brachte der Techniker Fritz Jakob für die deutsche Firma Linde die Idee der Schneeerzeugung aus den USA nach Europa. Die Linde-Lizenz war Anfang der 80er-Jahre die Basis für die Vorarlberger Produktion.

Seither haben sich Technologie und Klima verändert. Beschneiungsanlagen gehören inzwischen zur Infrastruktur der Skigebiete, fast die Hälfte der österreichischen Pistenflächen wird beschneit, die Nachbarn in den Alpen ziehen nach. Beschneiungsanlagen stehen etwa in der Schweiz ganz oben auf der Liste geplanter Investitionen.

Was Anders Rydelius, Geschäftsführer der Sufag, freut: "Wir sind in jedem Land, wo man Ski fahren kann." Österreich ist weiter der Hauptmarkt des Unternehmens, das es mit seiner schwedischen Tochter Areco auf der ganzen Welt schneien lässt.

600 Propeller-Anlagen und 460 Schneilanzen wurden im Vorjahr weltweit verkauft, 2005 verzeichnete man bei einem Beschäftigtenstand von 55 einen Gruppenumsatz von 20 Millionen Euro. Die Sufag-Gruppe befindet sich im Besitz der deutschen Industriellenfamilie Blomberg.

Wasser und Luft brauchen sie für ihre Maschinen "und sonst nichts", sagen die Sufag-Techniker. Womit sie den Verzicht auf Bakterienzusätze meinen. Gefragt seien noch bessere Schneeergebnisse und kürzere Schneizeiten, sagt Rydelius. Und die Möglichkeit des Schneiens im "Grenztemperaturbereich" zwischen minus 2 und 0 Grad.

"Wir können unsere Schneeanlagen heute mit dem Handy, über SMS steuern", ist Rydelius stolz. Die Klimawerte werden direkt am Schneeerzeuger gemessen. Passen dann die Bedingungen, kann der Betrieb ohne Verzögerungen aufgenommen werden. (Jutta Berger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.1.2007)