Frankfurt - Im Tauziehen um die Übernahme von Techem durch die australische Bank Macquarie könnten Hedgefonds nach einem Zeitungsbericht die Verhandlungsposition des Techem-Vorstands stärken. Die Finanzinvestoren hielten ein Viertel der Aktien des deutschen Energiedienstleisters, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Dienstag unter Berufung auf Finanzkreisen.

Es sei nicht auszuschließen, dass sie auf der Hauptversammlung eine Blockadeposition aufbauten, um einen höheren Preis für ihren Anteil zu erzielen. Das könnte Macquarie veranlassen, sich mit dem Techem-Management zu einigen.

Am Dienstag oder Mittwoch wollten sich Techem-Vorstandschef Horst Enzelmüller und die Australier zu einem dritten Gespräch treffen, berichtete die Zeitung. Die Gespräche liefen "in gutem Klima, gestalten sich aber schwierig". Beide Seiten hätten sich angenähert und strebten eine einvernehmliche Lösung an, doch die Positionen seien unterschiedlich. Zu den größten Reibungspunkten zählten die Absicht von Macquarie, Techem von der Börse zu nehmen, und die künftige strategische Ausrichtung von Techem.

Gegenoffert

Die Bank bietet 55 Euro je Techem-Aktie und will insgesamt knapp 1,4 Mrd. Euro für das Eschborner Unternehmen zahlen. Macquarie sei nicht gewillt, "auch nur einen Cent draufzupacken", berichtete die Zeitung. Techem-Chef Enzelmüller hatte ein Gegenoffert von BC Partners favorisiert, der aber nicht mehr als 52 Euro je Aktie bieten will.

Zu den Hedgefonds, die bereits im Oktober bei Techem eingestiegen seien, gehören dem Bericht zufolge unter anderem der Amerikaner Paul Singer mit 5,63 Prozent und Sandell Asset Management mit 5,09 Prozent. Beide gälten als besonders aggressiv und hartnäckig, um ein Maximum an Ertrag zu erzielen. (APA/Reuters)