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Fiat steigt auf das Gas und engagiert sich heuer mit einem Panda 4x4 bei der Rallye Paris– Dakar.

Foto: Reuters/Marco Bucco
Mailand – Der italienische Automarkt soll heuer kräftig zulegen. Laut dem Marktforschungsinstitut Promoter International soll der Absatz von Neuwagen um 12,5 Prozent auf über 2,6 Millionen Fahrzeuge wachsen. Damit avanciert die Pkw-Branche zum Wachstumsmotor der Wirtschaft. Und der Autobauer Fiat soll mit seinen neuen Modellen und einem Inlandsmarktanteil von über 30 Prozent zur "Lokomotive" der Erholung werden. Bereits 2006 schnitt Italiens Automobilwirtschaft besser ab als in den meisten Konkurrenzländern. Die Produktion legte in den ersten neun Monaten um ein Drittel zu. Der Absatz von Neuwagen legte im Jahresvergleich um 3,7 Prozent auf 2,32 Millionen zu. Fiat erhöhte den Absatz sogar um 14 Prozent.

Die Wachstumsprognosen für 2007 variieren zwischen vier Prozent des Importeurverbandes Unrae und 12,5 Prozent von Promoter. Einig sind sich die Experten darüber, dass der italienische Automarkt 2007 trotz erhöhter Kfz-Steuern zum zweitwichtigsten Markt in der EU avanciert. Wachstumsimpulse kommen von den neu eingeführten Verschrottungsprämien. Im Haushaltsgesetz ist vorgesehen, dass für die Verschrottung von veralteten Fahrzeugen eine Prämie bis zu 800 Euro gezahlt wird. Der Substitutionsbedarf ist in Italien groß. Insgesamt zirkulieren in Italien 34 Mio. Pkws. Davon sind 10 Mio. älter als fünfzehn Jahre.

Auch die Modellerneuerung bei Fiat soll die Nachfrage stimulieren. Ende Januar wird der neue Mittelklassewagen "Bravo" und im Herbst der neue Kleinwagen Cinquecento präsentiert. Fiat konnte den Anteil am Inlandsmarkt um 2,8 Prozent auf 30,7 Prozent im Vorjahresvergleich erhöhen. Der Turiner Autobauer hat aber nicht nur am Inlandsmarkt ehrgeizige Pläne. In Italien soll der Marktanteil 2007 auf 32 Prozent erhöht werden. Auch in Deutschland will der Konzern seine Position ausbauen und bis 2008 den Marktanteil auf fünf Prozent verdoppeln. In Russland soll nach der Kooperation mit Severstal bis 2008 auch ein Marktanteil von fünf Prozent erreicht werden. Vorgesehen ist, die Produktion in China zu erhöhen.

Derzeit fertigt Fiat 40.000 Fahrzeuge in China, bis 2010 sollen 300.000 Pkws vom Band rollen. Die beiden Fiat-Marken Alfa Romeo und Lancia werden neu lanciert, die Kundendienstleistungen dafür stark verbessert. (Thesy Kness-Bastaroli, Mailand, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.1.2007)