New York - Die politische Zukunft des früheren New Yorker Bürgermeisters und möglichen Kandidaten der Republikaner für das Weiße Haus, Rudolph Giuliani, ist nach der Enthüllung seines geheimen "Schlachtplans" für die Wahlen 2008 unsicher geworden. Das 140 Seiten lange Dokument wurde von der "New York Daily News" veröffentlicht, nachdem es ihr von dem Mitarbeiter eines politischen Rivalen von Giuliani zugespielt worden war.

Dokumente heimlich kopiert

Giulianis Berater sprachen am Dienstagabend von einem "schmutzigen Trick". Die Papiere seien im Herbst aus dem Gepäck seines Teams entwendet, dann fotokopiert und schließlich wieder zurückgeschmuggelt worden. Dagegen hieß es in der "Daily News", Mitarbeiter von Giuliani hätten die Unterlagen in einem Hotel vergessen.

Die Papiere führen der Zeitung zufolge bis ins Detail auf, wie Giuliani seinen Wahlkampf für das höchste Amt der USA finanzieren wollte und von welchen Spendern er sich Hilfe für die benötigten 100 Millionen Dollar (75,4 Mio. Euro) erhoffte. Außerdem geben sie Einblick in die Sorgen des möglichen Präsidentschaftskandidaten Giuliani. Als Risikofaktoren sind unter anderem seine privaten Geschäfte, der umstrittene frühere Geschäftspartner Bernard Kerik und Giulianis geschiedene Ehefrau Nummer 2 genannt, die Journalistin Donna Hanover.

Giulianis Sprecherin Sunny Mindel bezeichnete das Dokument als veraltet. Dieser Einschätzung schloss sich auch die "New York Times" am Mittwoch an. Drei in dem Schlachtplan genannte Spender hätten sich vor kurzem dem Republikaner John McCain aus Arizona angeschlossen, dessen Kandidatur für das Weiße Haus als sicher gilt, schrieb die Zeitung am Mittwoch. Derweil amüsierte sich McCains Berater John Weaver über den Lapsus des New Yorkers Rivalen: "Ich bin überrascht, wie so ein Papier nach außen dringen kann (...) und dass solch offene Informationen landesweit ihre Runde machen dürfen." (APA/dpa)