Er habe aber kein einziges Kaufangebot vorliegen. Seine Aufgabe sei es nun, das vorhandene Vermögen im Interesse der Gläubiger zum bestmöglichen Preis zu verwerten. Dies könnte theoretisch noch immer den Komplettverkauf bedeuten. "Es gibt noch Interessenten, mit denen wir sprechen." In österreich wurden 30 der 43 Mitarbeiter beim Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet.
Auffanggesellschaft
Von den ursprünglich rund 3.000 Mitarbeitern in Deutschland sind derzeit noch etwa 260 mit der Abwicklung des Betriebs und der Auslaufproduktion beschäftigt. 500 Beschäftigte kündigten in den vergangenen Monaten von sich aus, zum Beispiel, weil sie einen neuen Job beim früheren Besitzer Siemens gefunden haben. Von den übrigen Beschäftigten wechselten mehr als 90 Prozent in die Auffanggesellschaften, die den Betroffenen für bis zu zwölf Monate bei der Jobsuche und der Qualifizierung helfen sollen.
Am Neujahrstag war das Insolvenzverfahren drei Monate nach dem Zusammenbruch der früheren Siemens-Handysparte offiziell eröffnet worden. Alle Versuche, BenQ Mobile als Ganzes oder in Teilen vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu verkaufen, waren zuvor gescheitert. Das Insolvenzverfahren sei aber auch eine Chance, sagte Prager. "Jetzt ist es für einen Interessenten möglich, Mitarbeiter ohne arbeitsrechtliche Altlasten einzustellen."
Allerdings dränge die Zeit. Je länger die Produktion still liege, desto geringer seien die Aussichten auf einen Neustart des Geschäfts. Im vierten Quartal 2006 machte BenQ Mobile noch 51 Mio. Euro Umsatz. Die ursprünglichen Pläne sahen Erlöse von 391 Mio. Euro vor.