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Nach dem Skifahren...

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...in die Therme...

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...oder gleich in die Ferne zum sonnigen Strand: Fernreisen werden immer beliebter, ausbleibende Schneefälle könnten den Trend verstärken.

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Wien – Am Flughafen Wien gab es vor Weihnachten dichtes Gedränge vor den Schaltern, auch in den Tagen vor Silvester mussten Passagiere mitunter längere Wartezeiten beim Einchecken hinnehmen. Die Ursache für die Staus ist das Fernweh, das mehr und mehr Österreicher erfasst.

Die Trendangaben des Flughafens Wien, der seine Dezember-Verkehrszahlen am 18. Jänner vorlegt, decken sich mit Aussagen von Reiseveranstaltern, die durchwegs von deutlichen Zuwächsen auf Ferndestinationen sprechen.

Josef Peterleitner von Tui Austria, der Österreichtochter von Europas größtem Reisekonzern, bezifferte das Plus bei Umsatz und Gästen für sein Unternehmen im laufenden Winter mit knapp zehn Prozent. Deutlich stärker gefragt als im Vorjahr seien Fernstrecken wie die Malediven, Mexiko, Kuba und Thailand, das sich von den Folgen der Tsunami-Katastrophe vor zwei Jahren voll erholt habe.

Auch die Mittelstrecke mit Reiseziel Marokko oder Madeira sei stark nachgefragt worden. Ein kräftiges Lebenszeichen habe die Tourismuswirtschaft auf den Balearen von sich gegeben. "Dort haben wir ein Umsatzplus von gut 30 Prozent", sagte Peterleitner dem Standard. Die Hoteliers auf der Inselgruppe hätten stark in die Qualität ihrer Häuser investiert, das in den vergangenen Jahren auseinandergedriftete Preis-Leistungs-Verhältnis sei wieder stimmig.

Über Zuwächse freut man sich auch bei Thomas Cook Austria. Das Unternehmen mit der Hauptmarke Neckermann berichtet über ein "stabiles Plus im einstelligen Prozentbereich". Positiv entwickelten sich die Dominikanische Republik, Kuba, Jamaika und Mexiko. Auch die Seychellen sowie Kenia und Thailand seien gut gefragt. Leichte Rückgänge gebe es bei Venezuela, Mauritius, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Malediven und Sri Lanka. Im Österreichischen Verkehrsbüro kann sich Unternehmenssprecherin Christa Lausenhammer vorstellen, dass es in den kommenden Wochen einen zweiten Schwung bei Fernreisen gibt, sollte sich die Schneesituation in den Alpen nicht bessern. Bis Ende Dezember habe man ein Umsatzplus von sechs Prozent in den Büchern. Ab Jänner ließen die bisher eingegangenen Buchungen ein Umsatzplus von 20 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres erwarten.

An der Spitze der Buchungspyramide stehen beim Verkehrsbüro die Kanaren vor Ägypten und den Emiraten. Auch Thailand, Malediven und Mauritius gingen gut.

In den österreichischen Skigebieten ist man durchwegs froh, die Wedelhänge dank gesunkener Temperaturen zumindest künstlich beschneien zu können. Darüber hinaus hat man die Hoffnung auf Naturschnee noch nicht aufgegeben

Nicht klagen können zurzeit auch die Thermalbäder, zeigt ein Rundruf bei den knapp 30 Thermen des Landes. Die Therme Längenfeld am Eingang ins Tiroler Ötztal verzeichnete an Spitzentagen bis zu 2200 Gäste. (Günther Strobl, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.1.2007)