Zur Person
Eva Marchart ist Sprecherin des Vorstandes der Raiffeisen Centrobank (RCB) und Aufsichtsrat im Konzernumfeld.

Foto: Standard/Robert Newald
STANDARD: Warum war Ihr vergangenes Jahr erfolgreich?

Marchart: Die Raiffeisen Centrobank profitiert von ihrem klaren strategischen Fokus als hochspezialisiertes "Equity Haus" der Raiffeisen Bankengruppe und war damit im grenzüberschreitenden Wertpapierhandel, als Emittent von Zertifikaten, sowie bei der Begleitung von Börsengängen erfolgreich.

Im vergangenen Jahr konnten wir unser spezifisches Ost-Know-how optimal einsetzen. Wesentliche Börsengänge, wie zum Beispiel der erfolgreiche IPO der größten kroatischen Öl- und Gasproduktionsfirma INA, wurden von Raiffeisen Centrobank als Joint Lead Manager und Joint Book Runner begleitet. In Österreich wurden die Hälfte aller Börsengänge, allen voran jener der Post AG, von uns betreut. Mit dem Beginn der Listung unserer Zertifikate an Ostbörsen konnte ein weiterer Schwerpunkt gesetzt werden.

STANDARD: Welchen Anteil daran hatte die Globalisierung?

Marchart: Investment Banking ist ja ein globales Geschäft. Ohne die exzellente internationale Vernetzung wären wir kaum erfolgreich. Gleichzeitig sind wir am Heimmarkt Österreich stark verwurzelt und schöpfen daraus Kraft. Das hohe Wachstum der neuen EU-Mitgliedsstaaten war eine ausgezeichnete Basis auch für das Wachstum der Raiffeisen Centrobank. Das gilt aber auch für weitere Staaten Zentral- und Osteuropas, wo wir mit unserem Equity-Know-how punkten konnten. 50 Prozent unseres Gesamtbruttoergebnisses erwirtschaften wir in Österreich, den verbleibenden Teil mehrheitlich in CEE mit 30 Prozent den Rest in den sonstigen OECD-Ländern mit deutlichem Schwerpunkt Deutschland.

STANDARD: Welchen Anteil daran hatte die bisherige Regierung?

Marchart: Um große Erfolge erzielen zu können, bedarf es auch guter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Diese sind, was den Kapitalmarkt anbelangt, in Österreich sehr gut, auch wenn es da und dort für die Zukunft noch Adaptierungsbedarf geben wird. Die RCB war auch 2006 maßgeblich an Privatisierungen beteiligt, z.B. jener der Post AG.

STANDARD: Was lief im vergangenen Jahr nicht gut?

Marchart: Wir sind mit dem Jahr 2006 sehr zufrieden.

STANDARD: Wie sind Ihre Erwartungen für 2007?

Marchart: Die konjunkturellen Vorzeichen für 2007 sind gut. Das ist ein günstiges Umfeld für eine Investmentbank. Mit unserem ausgezeichneten Team sind wir bestens vorbereitet diese Herausforderungen positiv zu erfüllen. (Karin Bauer, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.1.2007)