London - Im Zusammenhang mit dem ungeklärten Tod des russischen Ex-Spions Alexander Litwinenko sind in Großbritannien zwei weitere Menschen positiv auf die radioaktive Substanz Polonium 210 getestet worden. Damit erhöhe sich die Gesamtzahl der kontaminierten Personen in dem Land auf zwölf, teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit.

Eine der jetzt positiv getesteten Personen habe in einem Hotel in Zentrum Londons gearbeitet, in dem die Polizei jüngst bereits zum Tod Litwinenkos ermittelt habe. Zudem gehe es um einen Mann, der am 1. November und damit am gleichen Tag wie Litwinenko eine Bar im Millennium-Hotel besucht habe. Die bei den zwölf Personen festgestellte Polonium-Konzentration sei allerdings eher gering und auf kurze Sicht würden sie daran wohl nicht erkranken, hieß es.

Litwinenko, der zuletzt britischer Staatsbürger war, hatte sich am 1. November mit Russen in dem Hotel getroffen. Kurz darauf war er erkrankt und nach drei Wochen an einer Vergiftung mit Polonium 210 gestorben. Auf dem Sterbebett hatte er den russischen Präsidenten Wladimir Putin beschuldigt, seine Tötung angeordnet zu haben. Der Kreml wies die Vorwürfe zurück.

Litwinenkos Tod hat zu grenzübergreifenden Ermittlungen auch in Deutschland geführt und das Ansehen der russischen Regierung beschädigt. Es gibt auch Spekulationen, Litwinenko habe selbst Polonium geschmuggelt, um an Geld zu kommen. (APA/Reuters)