Die Geschichte dieses Blattes begann aber genau genommen schon im Sommer 1946 - mit der Gründung der Zeitschrift "Diese Woche", aus der dann "Der Spiegel" hervorging. Zunächst wurde das Magazin mit einer wöchentlichen Auflage von 15.000 Exemplaren in Hannover herausgegeben, Chefredakteur und Herausgeber war Rudolf Augstein. Der 1923 geborene, streitbare Journalist prägte das Blat wie kein anderer.
Deutschlandweite Bekanntheit erlangte "Der Spiegel" 1950 mit dem Vorwurf, Bonn sei nur durch Bestechung von Abgeordneten zur vorläufigen Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland gewählt worden. Der Bundestag setzte daraufhin den so genannten "Spiegel"-Ausschuss ein, der die Behauptungen jedoch nie klären konnte.
Besondere Meilensteine waren die großen Enthüllungsgeschichten der 80er Jahre. So war "Der Spiegel" maßgeblich an der Aufdeckung der Flick-Affäre beteiligt, einem der größten politischen Skandale Deutschlands. Auch enthüllte er die unsauberen Politikmethoden des damaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel.
Seinen Erfolg verdankt der Verlag aber nicht zuletzt auch seinem Gespür für die Zeichen der Zeit: 1988 wurde zum ersten Mal das Magazin "Spiegel TV" auf RTL ausgestrahlt, 1994 ging "Der Spiegel" als erstes Nachrichten-Magazin weltweit online.