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Foto: APA/EPA/Greenpeace
London - Das Jahr 2007 wird einer Studie zufolge wahrscheinlich das wärmste weltweit seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Kombination aus Klimawandel und dem so genannten El-Niño-Phänomen werde die Temperaturen über den bisherigen Rekordstand aus dem Jahr 1998 heben, erklärte der britische Wetterdienst am Donnerstag. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei 60 Prozent

"Diese neuen Informationen sind ein weiteres Warnsignal, dass sich das Klima weltweit ändert", sagte die Wissenschafterin Katie Hopkins. Die zehn wärmsten Jahre weltweit sind Daten der Vereinten Nationen (UN) zufolge alle seit 1994 aufgetreten. Die meisten Wissenschafter gehen davor aus, dass die Temperaturen in diesem Jahrhundert zwischen zwei und sechs Grad steigen werden und führen dies auf den Kohlendioxid-Ausstoß aus fossilen Brennstoffen zurück.

Diese Entwicklung werde zum Abschmelzen der Polkappen führen, zu steigenden Meeresspiegeln und zu Fluten, verheerenden Stürmen und Hungersnöten. Damit werde der Klimawandel das Leben von Millionen Menschen bedrohen.

Dem britischen Wetterdienst zufolge werden die Folgen von El Niño weit ins Jahr hinein zu spüren sein. Ähnlich hatte sich vor wenigen Wochen die UN-Wetterbehörde geäußert. Obwohl der derzeitige El Niño als gemäßigt eingestuft wird, habe er das Potenzial, sich anhaltend auf das weltweite Klima auszuwirken, sagten die Experten. "Ein moderater El Nino bedeutet nicht, dass seine Auswirkungen moderat sein werden."

Mild in Österreich

Auch in Österreich scheint diese Entwicklung zu greifen. "Ein Wintereinbruch ist in Österreich weiterhin nicht in Sicht", sagte Peter Sabo von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik am Donnerstag. Feuchte und kühle Luft bringe zwar an der Alpennordseite oberhalb von rund 1000 Meter ein paar Zentimeter Schnee; in den Niederungen gebe es bis zur Mitte der nächsten Woche aber keine Chance auf Schneefall. Das Wochenende werde mild und teils sonnig verlaufen.

Eine solche Witterung sei für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich, meinte der Meteorologe: "Es gibt immer wieder milde Wetterlagen im Jänner." Wintersportlern machte er trotzdem Hoffnung: "Noch ist der Winter nicht gelaufen." (Reuters, APA, DER STANDARD - Printausgabe, 5./6./7. Jänner 2007)