Leipzig - Weltweit zum ersten Mal ist ein leukämiekrankes
Kind durch Behandlung mit eigenem Nabelschnurblut geheilt worden. Das
heute sechs Jahre alte Mädchen ist zwei Jahre nach einer
Kombinationsbehandlung aus Chemotherapie und
Nabelschnurblut-Infusionen frei von Krebszellen, wie die Leipziger
Nabelschnurblutbank Vita 34 am Donnerstag unter Berufung auf einen
Bericht deutscher und amerikanischer Ärzte in der Fachzeitschrift
"Pediatrics" mitteilte.
Das Mädchen war den Angaben zufolge im Alter von drei Jahren an
einer akuten lymphoblastischen Leukämie erkrankt. Eine erste
Behandlung mit Chemotherapie war fehlgeschlagen. Die Eltern des
Kindes hatten das kurz nach der Geburt entnommene Nabelschnurblut bei
der US-Tochter der Leipziger Nabelschnurblutbank einlagern lassen.
Nabelschnurblut enthält zahlreiche Stammzellen des Neugeborenen, die
zur medizinischen Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt
werden können.
Wahrscheinlichkeit für Stammzellen-Bedarf steigt mit dem Alter
"Wir haben bewiesen, dass die Infusion mit Stammzellen aus dem
eigenen Nabelschnurblut auch bei Leukämie eine sichere und Erfolg
versprechende Behandlungsmöglichkeit sein kann", sagte der Vorstand
der Leipziger Nabelschnurblutbank, Eberhard Lampeter. Nach seinen
Worten nimmt mit zunehmendem Alter des Menschen die
Wahrscheinlichkeit zu, dass seine Stammzellen einmal für eine
medizinische Versorgung benötigt werden. Betrage die
Wahrscheinlichkeit bei Kindern etwa 1:2.000, steige das Risiko bei
einem 70-Jährigen auf 1:7. (APA/AP)