Bild nicht mehr verfügbar.

Zwei Mann riskieren einen Blick unter das blecherne Röckchen eines russischen Kamaz-Lkw.

Foto: APA/EPA/Almeida
Lissabon/Wien - 250 Motorräder, 187 Autos und 88 Race-Trucks haben 15 Etappen mit insgesamt 7915 Kilometer vor sich. Rallye Dakar also, die 29. Auflage, sie beginnt am Samstag in Lissabon - vom einstigen Startort Paris ist man lange schon abgekommen. Diesmal sind sechs Länder zu besuchen: Portugal, Spanien, Marokko, Mauretanien, Mali und der Senegal. Nach der zweiten Etappe wird von Europa nach Afrika überstellt, dort führen die längeren Teilstücke über bis zu 800 Kilometer, das Ziel am 21. Jänner heißt wie eh und je Dakar.

Diesmal sorgte die Rallye, bei der bis dato 48 Menschen umgekommen sind, schon im Vorfeld für Diskussionen. Wegen Terrorgefahr durch islamische Milizen mussten zwei Etappen im Grenzgebiet zwischen Mauretanien und Mali abgesagt und durch kürzere Teilstücke ersetzt werden.

Österreich ist sozusagen prominent vertreten, durch den sechsmaligen Rallye-Staatsmeister Raphael Sperrer und den zweimaligen Snowboard-Weltmeister Martin Freinademetz, der auf Motorradfahren umgesattelt hat. Sperrer will diesmal lieber mit seinem SMG Buggy als wie beim Debüt im Vorjahr mit einem Mietauto in Dakar einreiten. Zwei Tage vor Schluss kam das Aus, der Motorblock war irreparabel beschädigt. "Ich möchte durchkommen", erklärt der 41-Jährige. "Schon für einen Platz unter den ersten 20 braucht man Glück."

Rekordsieger Mitsubishi (elf Erfolge) triumphierte zuletzt sechsmal in Folge und ist mit Vorjahrssieger Luc Alphand und Stephane Peterhansel klar zu favorisieren. Bei den Motorrädern führt wohl erneut kein Weg an KTM vorbei. Gleich 128 Fahrer pilotieren Bikes des oberösterreichischen Herstellers aus Mattighofen. Im Vorjahr gab's einen vom Spanier Marc Coma angeführten Achtfachsieg.

Freinademetz gibt auf einer KTM 525 Desert sein Dakar-Debüt, das Wüsten-Abenteuer lässt sich der 37-jährige Tiroler, der in seiner Wahlheimat Rumänien Offroad-Touren anbietet, 50.000 Euro kosten. Die große Unbekannte ist seine konditionelle Verfassung. "Ich hoffe, ich kann noch vom jahrelangen Snowboard-Training zehren." (krud - DER STANDARD PRINTAUSGABE 5.1. 2007))