Suva- Ein Monat nach dem Putsch auf den Fidschi-Inseln ist Militärchef Voreqe Bainimarama am Freitag als Premier einer Übergangsregierung vereidigt worden. "In allen Dingen werde ich ein ehrlicher und gewissenhafter Ministerpräsident sein", sagte er während einer kurzen Zeremonie in der Hauptstadt Suva. Bainimarama wurde von Präsident Ratu Josefa Iloilo vereidigt, der von Bainimarama am Donnerstag wieder die Exekutivgewalt übertragen bekommen hatte. Iloilo wollte anschließend ein neues Kabinett vorstellen.

Bainimarama hatte am 5. Dezember Regierungschef Laisenia Qarase abgesetzt, das Parlament aufgelöst und den Ausnahmezustand verhängt. Er hatte den Umsturz damit begründet, dass die Regierung Qarase korrupt gewesen sei und die indisch-stämmige Minderheit auf den Fidschi-Inseln benachteiligt habe.

Neuseeland spricht von "Farce"

Neuseelands Außenminister Winston Peters bezeichnete die Ernennung des Putschisten und Armeechefs Voreqe Bainimarama zum Übergangs-Premier im neuseeländischen Rundfunk als "Farce". Damit solle das, was auf Fidschi geschehe, den Anstrich des "Legitimen" bekommen. Die Sanktionen Neuseelands und anderer Pazifiknachbarn würden aufrechterhalten, sagte Peters.

Während der einmonatigen Militärherrschaft waren Dissidenten, Menschenrechtsaktivisten und Gewerkschafter verfolgt worden. Bainimarama sagte am Freitag vor Journalisten in der Hauptstadt Suva, Maßnahmen der Putschisten wie die zeitweise Suspendierung von Beamten und Juristen würden beibehalten. Bainimarama warf Ministerpräsident Laisenia Qarase erneut vor, Spannungen zwischen der Bevölkerungsmehrheit der Ureinwohner und der großen Minderheit der indischstämmigen Einwohner zu schüren. (APA)