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Foto: AP/Uwe Lein
Innsbruck - Der Schwerverkehr über den Brenner hat im abgelaufenen Jahr neuerlich zugenommen. Nach Angaben der Abteilung für Verkehrsplanung des Landes Tirol vom Freitag wurden bis Ende Dezember rund 1,9 Mio. Sattelschlepper und andere Lkw gezählt. Dies bedeutet eine Zunahme von 4,98 Prozent oder 89.951 Fahrzeugen.

Ursachen für die Zunahme könnten die Sperren am Gotthard bzw. der A10 (Tauernautobahn) sein. So wurde etwa im Mai eine Zunahme von 8,24 Prozent verzeichnet. Im November gab es eine Zunahme von 13,7 Prozent, was täglich um rund 900 Fahrzeuge mehr bedeutet.

Die Zahlen beruhen auf Datenmaterial des Straßenerhalters Asfinag. Es handelt sich um die registrierten Schwerfahrzeuge an der Hauptmautstelle Schönberg.

Transitforum weist "Jubelmeldungen" zurück

Das Transitforum Austria-Tirol hat indessen die "Jubelmeldungen" über den neuen "Lkw-Weltrekord" am Brenner zurückgewiesen. Es möge zwar erfreulich für "die von der Politik leer geplünderten Asfinag-Kassen" sein. Für die Bevölkerung und Wirtschaft im Tiroler Zentralraum ebenso wie die Bevölkerung entlang der Alpenkonventions-Strecke Rosenheim-Verona bedeute dies "schwerste Nachteile", nämlich hohe Gesundheits- und Betriebsbelastungen ebenso wie eine ständige Wertminderung der Liegenschaften entlang dieser Strecke.

Die Transitgegner forderten die Landes- und Bundespolitik dringend auf, von der unnützen Symptombekämpfung (bspw. Fahrverbote für Lkw, die man nur mehr am Schrottplatz finden kann) zur Ursachenbekämpfung überzuleiten. Eingeführt werden sollte ein Lkw-Nachtfahrverbot von Rosenheim bis Verona, eine Lkw-km-Tarif-Erhöhung im bayerischen, Süd- und Welschtiroler/Trentiner Teil auf Nordtiroler Niveau (dzt. rund 66 Cent) sowie ein sektorales Lkw-Fahrverbot für den Transport bestimmter Güter wie Müll, Abfälle, Fahrzeuge, Schrott etc. ebenso für die Gesamtstrecke.

Die hohen Lkw-Frequenzen am Brenner seien insbesondere auf den Umwegtransit aus der Schweiz zurück zu führen und bescherten die katastrophale N02-Situation mit Überschreitung der zulässigen Grenzwerte um derzeit knapp 90 Prozent (A 12 Vomp). Ebenso werde die Diskussion über eine Landes- und Bundespolitik zu eröffnen sein, die in Brüssel mit der linken Hand aufzeige und aufgeregt "Maßnahmen gegen den Lkw-Transit über den Brenner" einfordere, während sie das ganze Jahr die rechte Hand aufhalte, um viel Geld aus dem Transit zu kassieren. (APA)