Vor dem großen Finale in Bischofshofen am Sonntag (16:30 Uhr) hat der zweifache Mannschafts-Weltmeister von Oberstdorf 2005 zwar 19 Punkte Rückstand auf den 21-jährigen Norweger Jacobsen, ernsthafte Gedanken an den ersten österreichischen Tournee-Gesamtsieg seit Andreas Widhölzl im Jahr 2000 verschwendet der 1,81 Meter große Publikumsliebling aber ohnehin nicht. "Das ist mir egal. Wenn es sein soll, dann wird es so sein. Ich freue mich einfach über den geilen Wettkampf hier in Innsbruck. Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen."
"Bei ihm brodelt es wieder"
"Morgi erinnert mich an die Olympia-Zeiten, bei ihm brodelt es wieder", meinte ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner nach Morgensterns Sprüngen (128,5 und 129,5 m) in die mit 21.000 Fans gefüllte Bergisel-Arena. Und sein Schützling, der im Weltcup bis zur Tournee alles andere als überragend agiert hatte, pflichtete ihm bei: "Schon wie ich raufgekommen bin, habe ich ein Gefühl gehabt wie bei Olympia. Ich habe es auch schon in der Quali gespürt. Vom Sprung her passt es wieder optimal, das Selbstvertrauen steigt und es kann noch weiter gehen."
Der für den SV Villach springende Hobby-Fußballer und leidenschaftliche Musik-Fan weiß seine Formsteigerung zu erklären: "Krafttechnisch passt es, das habe ich auf den Druck-Messplatten gesehen. Und ich weiß, dass man nicht jedes Springen gewinnen kann. Man muss nur gut springen." Dennoch ist Morgenstern noch nicht restlos zufrieden: "Beim Telemark kann ich mich sicher noch verbessern." Dann sollte es auch bei der WM in Japan Ende Februar funktionieren: "Ich bin auf einem guten Weg Richtung Sapporo."
"Da war ich immer vorne dabei"