Hill hatte am Dienstag mit Kim sechs Stunden in der US-Botschaft beraten. Beide Seiten wollten sich an diesem Mittwoch und am Donnerstag erneut treffen. Am Mittwochabend wollte Hill zudem auch mit US-Außenministerin Condoleezza Rice sprechen, die auf dem Rückweg aus dem Nahen Osten Station in Berlin macht. Hill sagte in einem Vortrag am Mittwoch: "Es ist wichtig, dass Nordkorea versteht, dass es an einer Wegkreuzung angelangt ist: Will es (Nordkorea) Atomwaffen oder will es der internationalen Gemeinschaft beitreten."
Die bilateralen Verhandlungen in der nordkoreanischen Botschaft in Berlin sollten noch am Mittwoch und eventuell bei einem dritten Treffen am Donnerstag weitergeführt werden. "Wir erwarten einige weitere Diskussionen heute Nachmittag und vielleicht morgen früh", sagte Hill bei einer von der American Academy veranstalteten Diskussion. Der Verlauf der ersten Runde und die Aussichten auf weitere Treffen lasse erkennen, wie nützlich die Verhandlungen verliefen.
Der Ausgang der Unterredungen zwischen Hill und Kim hat nach Worten des südkoreanischen Außenministers Song Min Soo großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Sechs-Staaten-Gespräche. Das Treffen in Berlin könnte bedeuten, dass Nordkorea zu einer Antwort auf die Vorschläge bereit sei, die die USA bei der Sechserrunde im Dezember in Peking vorgelegt hatten, sagte Song vor Journalisten in Seoul.
Die USA hatten Nordkorea damals einen Stufenplan vorgelegt, der in der ersten Phase auf ein Einfrieren der nordkoreanischen Atomanlagen und Inspektionen abzielt. Als Entgegenkommen soll Washington dafür bereits eine Sicherheitsgarantie angeboten haben. Nordkorea forderte dagegen erneut von den USA die Aufhebung bestehender Finanzsanktionen gegen Pjöngjang. Über die Sanktionen hatten beide Seiten am Rande der Gespräche in Peking diskutiert, jedoch keinen Fortschritt erzielt. Die bilateralen Diskussionen über die Sanktionen sollen nächste Woche fortgesetzt werden.