Wien - Die 35. Runde in der Erste Bank-Eishockey-Liga (EBEL) hat am Freitag ausnahmslos Heimsiege gebracht. Unter den geschlagenen Auswärtsteams war auch Red Bull Salzburg, der Leader unterlag bei den Vienna Capitals 1:2. Die Tabellenführung hielt aber, da Verfolger Villacher SV bei EHC Black Wings Linz ebenso 1:2 unterlag. Jesenice hielt Schlusslicht Graz 99ers mit 4:3 in Schach, und HC Innsbruck sicherte mit einem 6:4 gegen den KAC Position sechs ab.

Patzer von Fankhouser

Die Vienna Capitals haben in einer hochspannenden, tollen Partie Spitzenreiter Salzburg mit 2:1 (0:1,2:0,0:0) bezwungen und mit ihrem vierten Sieg in Folge den vierten Platz in der Erste Bank Eishockey-Liga verteidigt. Die Gastgeber legten wie die Feuerwehr los, bestürmten wiederholt das Tor der Salzburger, die in dieser Saison drei der nunmehr fünf Duelle mit den Caps für sich entschieden haben. Völlig gegen den Spielverlauf gingen die Bullen in der 7. Minute durch Hendrickson 1:0 in Führung, wobei Fankhouser nicht unbedingt gut aussah, später aber mit einigen gelungenen Abwehraktionen seinen Fehler mehr als wettmachte.

Auch sein Gegenüber, Reinhard Divis spielte eine tolle Partie, er parierte 37 Schüsse und musste sich trotz der vielen Chancen der aggressiven Wiener nur zweimal geschlagen geben. So in der 24. Minute, als Bob Wren eine 5:3-Überlegenheit nach Stellungsfehlern von Andre Lakos und Reinhard Divis zum 1:1 nützte und durch Mike Craig, der in der 38. Minute mit einem Unterzahl-Tor (leicht umstritten, weil die Hand im Spiel war) erfolgreich war.

Der Teamtorhüter zeigte sich aber als fairer Verlierer, anerkannte den "verdienten Sieg der Caps" und wollte auch das zweite Tor ("der Referee hat es gegeben") nicht weiter kommentieren. In der Schlussphase war Divis allerdings nicht mehr dabei, spielten die Salzburger doch nun mit sechs Feldspielern, die 1:2-Niederlage vermochten sie allerdings nicht mehr zu verhindern. Es gab jeweils 16 Strafminuten, plus zehn für Patrick Harand. Im zweiten Drittel schied der Salzburger Lind nach einem Check von Philippe Lakos wegen einer Gehirnerschütterung aus.

Black Wings weiter erfolgreich

Die Black Wings Linz haben ihre Siegesserie in der eigenen Halle fortgesetzt. Unbeeindruckt vom jüngsten 3:6 bei Tabellenführer Red Bulls Salzburg bezwangen die Oberösterreicher Meister VSV in einem spannenden Match mit 2:1 und halten nun seit dem 0:3 gegen die Villacher am 19. November schon bei sieben Erfolgen. In der Tabelle rückten sie den zweitplatzierten Kärntnern auf vier Punkte nahe. Virtanen (12.) und Philipp Lukas (48.) scorten für die Linzer, Kaspitz hatte für den VSV im Mittelabschnitt ausgeglichen (23.).

Die ersten zwei Drittel waren völlig unterschiedlich verlaufen. Einer Dominanz der Gastgeber folgte eine klare Überlegenheit der Villacher. Beiden Teams gelang es aber trotz zahlreicher Chancen nicht, mehr als jeweils einen Treffer zu erzielen. Im Schlussabschnitt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die Linzer das bessere Ende für sich hatten. Philipp Lukas bezwang nach Assist von Gruber den Keeper Prohaska und war damit der Matchwinner.

Carl Mallette erledigt den KAC

Die krisengeschüttelten Klagenfurter kamen den Innsbrucker Haien eigentlich gerade recht, um Selbstvertrauen zu tanken. Doch die Tiroler hatten sich nach überlegenem Beginn selbst das Leben schwer gemacht.

Im Mittelpunkt beider Teams standen jeweils die Torhüter, die alles andere als überragend agierten. Vater des Sieges bei den Innsbruckern war Legionär Carl Mallette. Brian Stankiewicz, der ehemalige "Hexer", der 1989 mit Innsbruck Meister wurde, und jahrelang Teamgoalie war, traute bei seinem Urlaub in Tirol den Augen kaum: Ein Torhüter-Fehler folgte dem anderen.

Zuerst war es Klagenfurts Enzenhofer, der sich mit dem Fang-Handschuh den Puck ins eigene Tor schlug (8., 2:1 für HCI durch Marc Schönberger). Auch auf der Gegenseite, machte Innsbrucks Goalie Claus Dalpiaz den Gästen das Toreschießen leicht.

Die Tiroler führten in der 31. Minute bereits mit 5:1 und schienen einem ungefährdeten Kantersieg entgegenzusteuern, doch der KAC kämpfte sich zurück und kam zur zweiten Drittelpause auf 3:5 heran. 13 Sekunden nach Wiederbeginn erzielte Hinz in Überzahl gar den Anschlusstreffer zum 4:5. Die Innsbrucker kontrollierten dann aber wieder die Partie und der überragende Carl Mallette erzielte in der 44. Minute mit seinem vierten Treffer den Endstand.

Jesenice weiter im Rennen um Playoff-Plätze

Der HK Jesenice ist nach einem knappen 4:3 (2:0,2:3,0:0) über Schlusslicht Graz 99ers weiter im Rennen um die Playoff-Ränge. Trotz des Heimerfolgs rangieren die Slowenen zwar weiterhin auf dem fünften Tabellenrang der EBEL, mit 24 Zählern aus 35 Spielen sind sie jedoch punktgleich mit dem Vierten Vienna Capitals und nur zwei Zähler hinter dem Dritten aus Linz. Die Steirer (12 Punkte) kassierten in Slowenien hingegen bereits die achte Auswärtsniederlage in Folge.

Vor 2.200 Zuschauern übernahm Jesenice in den ersten zwei Dritteln zwar das Kommando, die Hausherren zeigten aber ungewohnte Schwächen in der Abwehr. Nach einer 4:1-Führung nach 30 Minuten kamen die 99ers durch Washburn (31.) und einen Unterzahl-Treffer von Jakobsen (39.) noch einmal heran. Im finalen Spielabschnitt drückten die Steirer, bei denen Neuzugang Walter Bartholomäus erstmals das Tor hütete, sogar auf den Ausgleich. Iberer, Jakobsen und Day vergaben jedoch die besten Möglichkeiten auf das 4:4. (APA)

  • Vienna Capitals - Red Bull Salzburg 2:1 (0:1,2:0,0:0). Albert Schultz-Halle, 4.500 (ausverkauft), Igor Dremelj (SLO/Hribar, Lesniak) Tore: Wren (24./PP), Craig (38./SH) bzw. Hendriksson (7.). Strafminuten: 16 bzw 16 (plus 10 P. Harand)

  • EHC Liwest Black Wings Linz - EC Pasut VSV 2:1 (1:0,0:1,1:0). Linzer Eishalle, 3.840, Schiffauer. Tore: Virtanen (12.), Ph. Lukas (48.) bzw. Kaspitz (23.). Strafminuten 10 bzw. 12.

  • HK Jesenice - EC Graz 99ers 4:3 (2:0,2:3,0:0). Jesenice, 2.200, Bogen. Tore: M. Rodman (7., 16./PP), Pare (28.), Terlikar (29.) bzw. Guillet (22.), Washburn (31.), Jakobsen (39./SH). Strafminuten: 8 bzw. 18

  • HC TWK Innsbruck - EC KAC 6:4 (3:1,2:2,1:1). Tiroler Wasserkraftarena, 2.600, Trilar. Torfolge: Mallette (4./PP, 14./PP, 22., 44.), M. Schönberger (8.) Höller (31./PP) bzw. Horsky (6.), Intranuovo (35.), Ratz (39.), Hinz (41./PP). Strafminuten: 10 bzw. 14