Keine Erklärung
Die FIS-Regel besagt, dass die Läufer am Start ein Zehnsekunden-"Zeitfenster" zur Verfügung haben, fünf Sekunden vor und fünf Sekunden nach dem offiziellen Startsignal. Piep-Signale zehn bzw. fünf Sekunden vor dem "Zeitfenster" sowie manchmal auch verbale Hinweise des Startrichters ("Noch 30 Sekunden") helfen dem Athleten bei der Orientierung.
Schönfelder will von alldem diesmal nichts mitbekommen haben, richtete aber nach der Disqualifikation keinerlei Vorwürfe gegen den Startrichter. "Ich habe ehrlich gesagt, keine Erklärung dafür. Es war sehr dubios, aber jetzt hilft es nichts mehr", erklärte "Schöni" nach dem kuriosen Out. Der Startrichter hat laut Reglement dann die Pflicht, den Fehlstart des Athleten per Funk bekannt zu geben. FIS-Renndirektor Günther Hujara meinte zur Panne des 29-Jährigen: "Vielleicht hat ihn auch sein Trainingssturz noch belastet. Auf jeden Fall passiert einem so etwas wohl nur einmal im Leben."
Von Sturz noch beeinträchtigt
Der Unglücksrabe hatte wirklich noch mit den Folgen seines Sturzes zu kämpfen. Nach seinem Schleudertrauma leidet der zweifache Olympia-Dritte 2006 unter Kopf- und Nackenschmerzen, im Zielraum klagte Schönfelder nach einer den Umständen entsprechend sensationeller Fahrt (Rang 12) mehrmals über Schwindel. Deshalb vermutet der Wahl-Wiener, dass er beim Sturz auch eine leichte Gehirnerschütterung erlitten hat.