Washington - Die neue Präsidentin des von Demokraten
beherrschten US-Abgeordnetenhauses, Nancy Pelosi, hat Widerstand
gegen eine Finanzierung zusätzlicher Truppen für den Irak
signalisiert. Präsident George W. Bush werde vom US-Kongress "keinen
Blanko-Scheck mehr erhalten, damit er tun kann, was er will", sagte
Pelosi am Sonntag dem US-Fernsehsender CBS.
Brief an Bush
Der Kongress sei bereit, seine verfassungsmäßige Pflicht zur
Überwachung auszuüben. Pelosi vermied es in dem Interview aber, die
Bewilligung von Mitteln für eine mögliche Aufstockung von vorneherein
klar auszuschließen.
Die Politikerin und der Mehrheitsführer im Senat Harry Reid hatten
sich am Freitag in einem Brief an Bush strikt gegen zusätzliche
Truppen für den Irak ausgesprochen und stattdessen den Beginn des
Abzugs von US-Soldaten gefordert. Nach CBS-Informationen empfiehlt
der neue Verteidigungsminister Robert Gates jedoch, die Truppenstärke
vorübergehend um bis zu 20 000 Mann zu erhöhen.
Bush will Medienberichten zufolge Mitte der Woche seine Pläne für
das künftige Vorgehen der USA im Irak bekannt geben. Die
oppositionellen Demokraten hatten bei den Kongresswahlen vom November
erstmals seit zwölf Jahren wieder die Mehrheit in beiden Häusern
erobert. (APA/dpa)