Mailand - La Rinascente, Italiens größte Kaufhausgruppe, hat ehrgeizige Pläne. Das Geschäft hinter dem Mailänder Dom will wieder Konsumgeschichte schreiben. "Wir wollen zu einer Art Harrods für Italien werden" meinte Kaufhauschef Vittorio Radice.

Radice, dem es in den vergangenen Jahren gelungen war, bei den Londoner Kaufhausgruppen Selfridges und Mark&Spencer ein neues Konsumerlebnis mit "shopping cool" zu schaffen, zielt bei den 16 Rinascente-Kaufhäusern auf erschwingbaren Luxus. "Rund die Hälfte alles ausländischen Kunden stammen aus Russland und China. Diese Kunden konzentrieren ihre Einkäufe auf hochwertige Labels", begründete der Kaufhauschef seine Wahl.

Heuer soll der Umbau - das Investitionsvolumen betrug über 100 Mio. Euro - weitgehend abgeschlossen werden. Fokus wird unter anderem auf den Kosmetiksektor gelegt. Viel erwartet sich Radice auch vom neuen "Food-Centre" im siebten und letzten Stockwerk des Mailänder Kaufhauses.

Die italienische Kaufhauskette La Rinascente befindet seit ihrem Verkauf um 888 Mio. Euro vor knapp zwei Jahren im Umbau. Seit Radice 2005 die Leitung übernahm, hat er bereits radikale Änderungen eingeführt. Damals hatte die Familie Agnelli und der französische Handelsriese Auchan La Rinascente an ein Mailänder Unternehmerkonsortium abgetreten. (Thesy Kness-Bastaroli, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.1.2007)