Wien - Österreich liegt in punkto Fruchtbarkeitsrate unter
dem EU-Durchschnitt. Jüngst veröffentlichte Zahlen der Eurostat
zeigen, dass im Jahr 2005 die Fruchtbarkeitsrate in Österreich bei
1,41 Kindern pro Frau lag. Zum Vergleich: Der EU-Durchschnitt ist mit
1,52 Kindern höher. "Fruchtbarstes" Land der EU ist Frankreich mit
1,94 Kindern pro Frau. Im Norden Europas scheint man generell
fortpflanzungsfreudiger als im Süden. In den ost- und
südosteuropäischen Ländern ist die durchschnittliche Kinderanzahl pro
Frau am geringsten (Slowenien 1,26 oder Slowakei 1,25) - absolutes Schlusslicht ist Polen mit 1,24 Kindern pro
Frau.
Vorbilder
In den skandinavischen Ländern, die neben Frankreich auf Grund
ihrer Kinderbetreuungsmodelle in der Debatte rund um das Kindergeld
auch hier zu Lande gerne als Vorbilder angeführt werden, ist die
Fruchtbarkeitsrate tatsächlich vergleichsweise hoch - also etwa 1,77
Kinder pro Frau in Schweden oder 1,8 jeweils in Finnland und
Dänemark. In den vergangenen fünf Jahren verzeichneten diese Länder
sogar einen Anstieg, wenn auch nur um einige wenige Prozentpunkte.
Auch in Frankreich und Großbritannien ist die Fertilitätsrate in den
letzten Jahren gewachsen. In Österreich ist nach einem Anstieg
zwischen 2000 und 2004 von 1,36 auf 1,42 die Rate im Jahr 2005 wieder
auf 1,41 leicht gesunken.
Zuwanderung nicht berücksichtigt
Unter Fertilitätsrate versteht man die Anzahl der Lebendgeborenen,
die eine Frau - gewöhnlich zwischen dem 15. und 45. Lebensjahr - zur
Welt bringt. Laut Eurostat ist der Erhalt der Bevölkerung in den
Industrieländern bei einer Rate von 2,1 Kindern je Frau gesichert,
der Faktor Zuwanderung ist dabei nicht berücksichtigt. (APA)