Das Verschicken von adressierten Werbesendungen in
Österreich ist mit Jahreswechsel teurer geworden. Die Österreichische
Post AG hat mit 1. Jänner 2007 eine neue Gebühr für die Rücksendung
von Werbemitteln eingeführt, die sie nicht zustellen kann. Unter 50
Gramm zahlt die werbetreibende Firma für 100 zurückgeschickte
Sendungen 28 Euro, über 50 Gramm 36 Euro. Wer das nicht zahlen will,
dem bietet die Post an, die nicht zustellbaren Sendungen in Zukunft
einfach wegzuschmeißen.
Proteste aus der Werbewirtschaft
In der Werbewirtschaft stößt die neue Gebühr auf heftige Proteste.
Post-Sprecher Michael Homola verteidigte jedoch die Maßnahme. Die
Zahl der Werbesendungen sei in den vergangenen Jahren stark
gestiegen. Mittlerweile sei es für die Post ein "Riesen-Aufwand", die
nicht zustellbar adressierte Werbung zurückzuschicken. Das Volumen
der Rücksendungen dafür läge in einem "niedrigen zweistelligen
Millionen-Bereich" - also über 10 Mio. Retournierungen. "In Zukunft
verlangen wir dafür einen Kostenersatz", sagte Homola zur APA.
Umsatz gestiegen
2005 ist der Umsatz der Post mit Werbesendungen (Infomail) von 371
auf 382 Mio. Euro gestiegen, 60 Prozent stammten von adressierten
Werbesendungen. Auch heuer hat der Bereich trotz zunehmendem
Wettbewerb erneut kräftig zugelegt. Für Sendungen unter 50 Gramm hat
die Österreichische Post noch das Monopol. Sendungen, die schwerer
sind als 50 Gramm, können seit 2006 auch von privaten Post-Diensten
zugestellt werden. Vor 2006 war die Monopol-Grenze noch bei 100 Gramm
gelegen. Wann die Post-Märkte in der EU komplett liberalisiert
werden, wird voraussichtlich erst 2008 entschieden werden. (APA)