Hoch verwies auf den "Konkurrenzdruck zwischen Einkaufszentren und Geschäftsstraßen". Grund zur Kritik gebe die Tatsache, dass die gesamte Verkaufsfläche der Wiener Geschäftsstraßen 720.000 Quadratmeter, die der Wiener Einkaufszentren inklusive Bau- und Fachmärkte ohne Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz aber bereits über 1 Mio. Quadratmeter betrage. Besonders gravierend sei, dass in Wien derzeit weitere 380.000 Quadratmeter Verkaufsfläche für Einkaufs- und Fachmarktzentren geplant seien, wovon ein Drittel am Stadtrand vorgesehen sei. Hier brauche es eine Anbindung an den öffentlichen Personen-Nahverkehr, betonte Hoch.
Leerstands-Raten
Dem gegenüber stünden hohe Leerstands-Raten in traditionellen Geschäftsstraßen wie etwa der Lerchenfelder Straße mit 27 Prozent, der Praterstraße mit 23 Prozent oder der Hütteldorfer Straße mit 21 Prozent, beklagte Hoch. Insgesamt betragen die Leerstandsraten laut ÖVP rund 100.000 Quadratmeter.
Hoch forderte eine überregionale Zusammenarbeit zwischen Wien und Niederösterreich sowie den Umlandgemeinden. Als positives Beispiel für eine überregionale Zusammenarbeit nannte er Bremen. In Österreich sei es weitgehend noch nicht gelungen, derartige Planungsverbände zu installieren. Eine Ausnahme bilde das Land Salzburg, wo bereits in den 90er Jahren Regionalplanungsverbände gegründet worden seien, meinte Hoch.
Verlängerung der U-Bahn
Die Wiener SPÖ kümmere sich nahezu ausschließlich um den Bau von Mega-Einkaufszentren und vernachlässige dabei die Wiener Geschäftsstraßen und eine funktionierende Nahversorgung, meinte Hoch. Einkaufen sei aber ein emotionales Erlebnis, dem die Einkaufsstraßen näher kämen als Einkaufszentren. Daher müssten Einkaufsstraßen forciert und nicht zerstört werden. Um den Besuch der Wiener Geschäftsstraßen auch für im Wiener Umland Wohnende einfacher und attraktiver zu machen, sollte die Verlängerung der U3 nach Schwechat und der U6 nach Mödling überlegt werden, erklärte Hoch.