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Wien – Das heimische Gewerbe ist empört über die geplante Erhöhung der Krankenkassenbeiträge um 0,15 Prozent. "Seit Jahren wird den Klein- und Mittelunternehmen eine Entlastung versprochen, und jetzt ist das Gegenteil der Fall," so Georg Toifl am Montag vor Journalisten.

Der Obmann der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer glaubt, dass für die rund 90.000 Betriebe mit etwa 570.000 Beschäftigten eine jährliche Belastung von rund 75 Millionen Euro entstehen könnte. Seiner Meinung nach müsse es möglich sein, die Krankenkassen nicht nur durch ein Einnahmenplus zu sanieren. Bei einem Umlauf von 22 Milliarden Euro sollte es möglich sein, ein bis zwei Prozent einzusparen, so Toifl. Trotz der möglichen Erhöhung der Beiträge ist das heimische Gewerbe optimistisch für 2007. Die aktuellen Ergebnisse der KMU-Forschung Austria zeigen eine positive Entwicklung im Investitionsgüter nahen Bereich und in der Konsumbranche. Im vierten Quartal 2006 meldete ein knappes Drittel der knapp 4200 befragten Unternehmen einen guten und 55 Prozent _einen saisonüblichen Geschäftsverlauf. Demgegenüber ging der Anteil der Unternehmen, die eine schlechte Geschäftslage gemeldet haben, von 24 auf 14 Prozent zurück. Per Saldo ist damit das Stimmungsbarometer um 20 Prozentpunkte gestiegen. Toifl: "Für die nächsten sechs Monate ist eine gute Ausgangssituation gegeben."

Weniger erfreut ist der Spartenobmann über die Entwicklung der öffentlichen Aufträge. Von 1986 bis 2006 ging die Zahl der öffentlichen Aufträge von 25 auf elf Prozent zurück. Im vierten Quartal 2006 nahmen die privaten Aufträge um vier Prozent zu, während die öffentlichen um 20 Prozent abnahmen. (rbo, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9.1.2007))